Monsanto gibt enttäuschenden Ausblick
md Frankfurt – Der amerikanische Agrar- und Biotechkonzern Monsanto blickt vorsichtig auf das laufende Geschäftsjahr, das am 1. September begonnen hat. Der Wettbewerber des Dax-Unternehmens Bayer rechnet 2012/13 mit einem Gewinn je Aktie von 4,18 bis 4,32 Dollar , während Analysten im Schnitt von einem bereinigten Gewinn von 4,38 Dollar pro Anteilsschein ausgehen. Für das erste Quartal sagt Monsanto einen Gewinn je Aktie in einer Spanne von 4,18 bis 4,37 Dollar voraus. Auch hier liegt die Durchschnittsschätzung mit 4,40 Dollar höher. An der Börse kam es in einer ersten Reaktion zu heftigen Kursverlusten der Aktie, die jedoch schnell wieder aufgeholt wurden. Die Notierung liegt nun wieder nahe dem höchsten Stand seit mehr als drei Jahren. Die Marktkapitalisierung beträgt rund 54 Mrd. Dollar.Die Zahlen für das vierte Geschäftsquartal von Juni bis Ende August blieben ebenfalls unter den Erwartungen. So verbuchte der weltgrößte Saatguthersteller einen Nettoverlust von 229 (i. V. 112) Mill. Dollar oder 42 (21) Cent je Aktie. Der bereinigte Verlust je Aktie wurde mit 0,44 Dollar angegeben, nach 0,22 Dollar im Vorjahresquartal. Analysten hatten mit einem bereinigten Verlust von nur 0,42 Dollar je Aktie gerechnet. Der Umsatz sank von 2,25 Mrd. Dollar in der Vorjahreszeit auf 2,11 Mrd. Dollar. Die Durchschnittsschätzung lag bei 2,23 Mrd. Starke saisonale FlauteDas vierte Geschäftsquartal ist schon saisonal bedingt flau. In diesem Jahr gingen die Verkäufe aber besonders stark zurück. So fiel der Absatz von Maissaat, dem größten Umsatzbringer im Konzern, von 671 Mill. auf 588 Mill. Dollar. Besser liefen die Geschäfte mit Sojabohnensaat, deren Verkäufe um 48 % auf 142 Mill. Dollar stiegen.Im Gesamtjahr legte der Umsatz nach Unternehmensangaben um 14 % auf 13,52 Mrd. Dollar zu. Der Bruttogewinn stieg von 6,08 Mrd. auf 7,05 Mrd. Dollar. Der Überschuss nahm um rund ein Viertel auf 2,05 Mrd. Dollar zu.Monsanto gehört zu den am heftigsten kritisierten Unternehmen der Welt. So wird moniert, der Konzern betreibe eine offensive Aufkaufpolitik anderer Saatgutunternehmen und halte bereits eine Monopolstellung bei der Produktion von genverändertem Saatgut. Greenpeace, seit Langem einer der stärksten Kritiker von Monsanto, behauptet, das Unternehmen wolle die globale Landwirtschaft vollständig unter Kontrolle bringen. Nach Angaben der Umweltschützer lag der weltweite Marktanteil von Monsanto an angebauten transgenen Pflanzen schon vor Jahren bei über 90 %. Äußerst umstritten ist auch, dass Monsanto die Möglichkeiten zur Patentanmeldung weidlich ausnutzt, die manche Länder u. a. auf Saatgut gewähren.