Morgan Stanley dreht bei PNE am Windrad
cru Frankfurt – Im Kampf um die 300 Mill. Euro schwere Übernahme des Windparkprojektierers PNE geht der Infrastrukturfonds von Morgan Stanley als Sieger aus der ersten Runde hervor – trotz des Widerstands der Großaktionäre, die den gebotenen Preis für zu niedrig halten. Morgan Stanley Infrastructure Partners (MSIP) hat sich als Ergebnis des freiwilligen öffentlichen Übernahmeangebots an alle Aktionäre des Cuxhavener Unternehmens zum Ende der zweiten Annahmefrist insgesamt 40 % der Aktien der PNE AG gesichert – allerdings zum größten Teil durch Käufe am Markt. Gegner der Übernahme zum Preis von 4 Euro je Aktie war unter anderem der Münchener Investor Enkraft, der einen um drei Viertel höheren Preis verlangte.Als größter Aktionär werde die zu Morgan Stanley gehörende Photon Management GmbH die Unternehmensentwicklung von PNE unterstützen, teilte der Fonds am Dienstag mit. Der Vollzug der Transaktion erfolgt voraussichtlich am Donnerstag (9. Januar). “Wir freuen uns, nach Abschluss unseres Übernahmeangebots in den kommenden Tagen größter Aktionär der PNE AG zu werden”, kündigte Christoph Oppenauer, Executive Director bei MSIP, in Frankfurt an. “Als langfristig orientierter Infrastrukturinvestor freuen wir uns auf die Zusammenarbeit mit dem Unternehmen in den kommenden Jahren.” Dagegen kommentierte Benedikt Kormaier, Geschäftsführer beim PNE-Aktionär Enkraft Capital: “Investoren haben zunehmend verstanden, wie unangemessen das Angebot von MSIP war. Statt 14,3 % der Investoren, die das Angebot zum Ende der ursprünglichen Annahmefrist angenommen hatten, hat die große Mehrheit der PNE-Aktionäre das Angebot nach Streichung der Annahmeschwelle und Verlängerung abgelehnt. Schlussendlich haben nur 11,5 % angenommen.”Der Kurs der PNE-Aktie reagierte am Dienstag mit einem Plus von zeitweise 8,2 % auf 4,38 Euro. Der Börsenwert des Unternehmens hat sich damit seit März 2019 nahezu verdoppelt auf 335 Mill. Euro. Zweitgrößter Aktionär hinter Morgan Stanley ist der Active Ownership Fund mit 5,1 % der Anteile.