Morphosys gelingt Rückkehr zu positivem Ergebnis
jh München
Morphosys hat im vergangenen Jahr wie angestrebt ein positives Ergebnis erreicht und Prognose sowie Erwartungen klar übertroffen. Das gab der im MDax notierten Aktie am Dienstag jedoch nur zeitweise einen Schub. Zum Xetra-Schluss fiel der Kurs um 0,5% auf 85,08 Euro. Ende Januar hatte er über 100 Euro gelegen und ein Jahr zuvor den bisherigen Höchststand von 136,20 Euro erreicht.
Das Biotechnologieunternehmen in Planegg bei München erzielte nach vorläufigen Zahlen 2020 ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von voraussichtlich 27,4 (i.V. –107,9) Mill. Euro. Der Vorstand hatte seit der im Oktober erhöhten Prognose ein Ebit von 10 Mill. bis 20 Mill. Euro in Aussicht gestellt. Zuletzt hatte Morphosys 2015 ein positives Ebit erreicht, damals 17 Mill. Euro.
Die Rückkehr in die Gewinnzone gelang vor allem dank einer Vorauszahlung von 692 Mill. Euro des Partners Incyte im ersten Quartal des vergangenen Jahres. Mit dem US-amerikanischen biopharmazeutischen Unternehmen vermarktet Morphosys Monjuvi gegen Blutkrebs in den USA. Die Zulassung dort hatte das Unternehmen im August 2020 erhalten. In allen anderen Märkten wird Incyte dieses erste Medikament vermarkten, das Morphosys selbst entwickelt hat.
Im Konzernumsatz von voraussichtlich 327,7 (71,8) Mill. Euro sind nach eigenen Angaben Erlöse von 18,5 Mill. Euro für den Produktverkauf von Monjuvi enthalten. 42,5 (31,8) Mill. Euro machten die Tantiemen für Tremfya aus. Dieses Medikament, unter anderem gegen Schuppenflechte, vermarktet der Lizenznehmer Janssen Biotech, eine Tochterfirma des US-Konzerns Johnson & Johnson, seit 2017. Tremfya basiert auf der Antikörpertechnologie von Morphosys.
Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung steigerte Morphosys 2020 etwas stärker als geplant auf 141,4 (108,4) Mill. Euro. Weiterhin wird in die Entwicklung eigener Produktkandidaten investiert.