Morphosys und Partner stoppen Wirkstoff-Studie

Mangelnde Wirksamkeit gegen Neurodermitis

Morphosys und Partner stoppen Wirkstoff-Studie

jh München – Morphosys muss einen Misserfolg hinnehmen: Das klinische Entwicklungsprogramm des Wirkstoffs MOR106 gegen die chronisch-entzündliche Hauterkrankung Neurodermitis wird gestoppt. Das entschieden die drei beteiligten Partner – außer dem Biotechnologieunternehmen in Planegg bei München der belgische Entwicklungspartner Galapagos und der Schweizer Lizenznehmer Novartis, wie Morphosys mitteilt. Eine Zwischenanalyse einer Phase-2-Studie habe eine mangelnde Wirksamkeit von MOR106 ergeben.Der Aktienkurs des MDax-Titels rutschte am Dienstag im Xetra-Handel zunächst um fast 7 % ab und lag zum Schluss mit 95,10 Euro 2,2 % im Minus. Galapagos machten an der Börse in London den Kursverlust im Lauf des Tages mehr als wett, ebenso Novartis in Zürich. Das Investmenthaus Bryan Garnier schätzt, dass Morphosys nach dem Scheitern des Wirkstoffs Einnahmen von maximal 130 Mill. Euro im Jahr entgehen. Analysten hatten MOR106 mit 2,50 Euro je Aktie (Commerzbank) und 6 Euro (RBC) bewertet.Im Juli 2018 hatten Galapagos und Morphosys für den von ihnen gemeinsam entdeckten Wirkstoff MOR106 eine Lizenzvereinbarung mit Novartis abgeschlossen. Sie erhielten eine Vorauszahlung von 95 Mill. Euro. Zudem wurde geregelt, dass Novartis künftig die Kosten für das Programm übernimmt – von der Forschung und Entwicklung bis zur Herstellung und Vermarktung. Dafür erhielt der Schweizer Konzern alle Rechte für die Vermarktung. Morphosys und Galapagos wurden Meilensteinzahlungen von insgesamt bis zu 850 Mill. Euro in Aussicht gestellt. Im Erfolgsfall sollten sie an den Nettoumsätzen von Medikamenten mit gut 10 bis etwas mehr als 20 % beteiligt werden. Nun kündigten die drei Partner an, die zukünftige Strategie von MOR106 zu prüfen.