Containerschifffahrt

Mærsk forciert Dekarbonisierung der Flotte

Der dänische Transport- und Logistikkonzern A.P. Møller-Mærsk forciert die Dekarbonisierung seiner Flotte mit der Bestellung von acht Großschiffen, die außer mit konventionellem schwefelarmen Treibstoff mit CO 2 -neutralem Methanol betrieben werden können.

Mærsk forciert Dekarbonisierung der Flotte

ste Hamburg

Der dänische Transport- und Logistikkonzern A.P. Møller-Mærsk mit der weltgrößten Containerreederei forciert die Dekarbonisierung seiner Flotte mit der Bestellung von acht Großschiffen, die außer mit konventionellem schwefelarmen Treibstoff mit CO2-neutralem Methanol betrieben werden können. Die Schiffe mit einer Stellplatzkapazität von jeweils rund 16000 Standardcontainern (TEU) werden von der koreanischen Hyundai-Werft gebaut und sollen ab dem ersten Quartal 2024 zur Auslieferung kommen, wie Mærsk mitteilte. Die Vereinbarung enthalte eine Option auf vier weitere Schiffe im Jahr 2025.

Es handelt sich um die erste Neubestellung von Mærsk seit 2015. Sie dient nicht dem Ausbau der Flotte, um auf die im Verlauf der Corona-Pandemie stark gestiegene Nachfrage nach Containertransporten zu reagieren. Mit den neuen Containerfrachtern will die Reederei ältere Schiffe aus dem Eigenbestand mit einer Tonnage von 150000 TEU ersetzen und jährliche Einsparungen von 1 Mill. Tonnen CO2 erreichen.

Als Erster in der Branche werde man Kunden einen klimaneutralen Transport auf hoher See in großem Maßstab bieten, so Mærsk. Über die Hälfte der 200 größten Kunden habe sich ehrgeizige wissenschaftsbasierte oder CO2-freie Ziele für ihre Lieferketten gesetzt oder sei dabei, diese festzulegen. In Kopenhagen ist man offenbar sicher, dass diese Kunden bereit sein werden, die Mehrkosten für „grünen“ Transport zu tragen.

Jedes der neuen Schiffe soll rund 175 Mill. Dollar kosten, die zusätzlichen Investitionen in die „Dual Fuel“-Fähigkeit belaufen sich den Angaben zufolge auf 10 bis 15% des Gesamtpreises. Mærsk sprach von einem deutlichen Sprung nach vorn auf dem Weg, die Dekarbonisierung in der Containerlogistik anzuführen.

Insgesamt sind die neuen Schiffe in der bestehenden Investitionsprognose des Konzerns von 7 Mrd. Dollar für 2021 und 2022 enthalten. Für den Einsatz von CO2-freiem E-Methanol oder nachhaltigem Bio-Methanol müsste deren Produktion noch deutlich ausgeweitet werden. Dazu plant Maersk Partnerschaften. Der jährliche Bedarf pro Schiff wird auf rund 40000 Tonnen Methanol geschätzt. Auch andere Reedereien wie Hapag-Lloyd bestellen inzwischen Schiffe mit modernen „Dual Fuel“-Motoren.

Wertberichtigt Seite 6