MTU beruhigt mit neuer Prognose

Triebwerkbauer erwartet für 2020 Umsatz- und Ergebniseinbruch - Aktie fester

MTU beruhigt mit neuer Prognose

sck München – Einen Handelstag vor Veröffentlichung der Halbjahreszahlen hat der Flugzeugtriebwerkhersteller MTU Aero Engines mit einer neuen Jahresprognose die Anleger beruhigt. Das Münchner Dax-Mitglied teilte zum Wochenschluss ad hoc mit, 2020 mit einem Konzernumsatz in einer Bandbreite zwischen 4 Mrd. und 4,4 Mrd. Euro zu rechnen.Die Marge auf Basis des um Sondereffekte bereinigten Ergebnisses vor Zinsen und Steuern (Ebit) soll zwischen 9 und 10 % liegen. Das entspricht einem operativen Ergebnis in einer Spanne von 360 Mill. bis 440 Mill. Euro. Somit gehen Vorstandschef Reiner Winkler und Finanzvorstand Peter Kameritsch von deutlichen Erlös- und Ergebnisrückgängen infolge der Corona-Pandemie aus. “Im Seriengeschäft spüren wir vor allem geringere Volumen bei den Getriebefan-Antrieben, allen voran für die A320neo, und beim GEnx für die Boeing 787”, ließ sich der Finanzvorstand zitieren.Im vergangenen Jahr steigerte der weiß-blaue Zulieferer von Airbus und Boeing den Umsatz geringfügig um 1,3 % auf 4,63 Mrd. Euro. Das Ebit sprang überproportional um 13 % auf 757 Mill. Euro. Das entsprach einer Umsatzrendite von 16,4 % (+ 1,7 Prozentpunkte). Nach dem Rekordjahr 2019 fällt der Konzern infolge der Seuche deutlich zurück, obgleich die Anleger zufrieden sind, dass der Vorstand überhaupt einen Ausblick wagt. Am Freitag legte die MTU-Aktie nach der Nachricht bis zu 5,9 % an Wert zu, gab einen Teil des Gewinns aber wieder ab und schloss mit 147,50 Euro (+ 1,6 %). Anfang April war das Papier auf 106,50 Euro abgestürzt, nachdem es noch im Februar bei über 275 Euro notiert hatte. Für das Gesamtjahr rechnet MTU mit einem positiven freien Cash-flow. Ende März hatte MTU aufgrund der Coronakrise ihren ursprünglichen Ausblick kassiert (vgl. BZ vom 27. März).