MTU erwartet weiteres Wachstum

Geschäft mit ziviler Luftfahrt soll auch im nächsten Jahr zulegen

MTU erwartet weiteres Wachstum

jh München – Die abgeschwächte Konjunktur lässt MTU kalt: Der Münchner Hersteller von Flugzeugtriebwerken erwartet auch im kommenden Jahr ein Wachstum. Für den Konzern bezifferte dies der Vorstand auf dem Kapitalmarkttag nicht, nur die Größenordnung für einzelne Segmente. Das Wachstum werde aus dem Geschäft mit Flugzeugen für die zivile Luftfahrt kommen, kündigte MTU Aero Engines für 2020 an. “Das Militärgeschäft dürfte stabil bleiben.” “Auf längere Sicht bieten alle Geschäftsfelder der MTU Wachstumspotenzial”, sagte der Vorstandsvorsitzende Reiner Winkler am Donnerstag. Ergebnisanstieg vorhergesagtFür das operative Konzernergebnis rechnet das Management 2020 mit einer Zunahme um einen hohen einstelligen Prozentwert. Die sogenannte Cash-Conversion-Rate soll etwa 70 % erreichen. Sie gibt das Verhältnis des freien Mittelzuflusses zum bereinigten Gewinn nach Steuern an. Der erste Ausblick auf das kommende Jahr gab dem Aktienkurs des Dax-Titels am Donnerstag leicht Auftrieb: Er stieg um 0,6 % auf 244,70 Euro.Im zivilen Segment würden sowohl das Serien- und Ersatzteilgeschäft zulegen als auch die Instandhaltung, kündigte MTU an. Für die Instandhaltung und das Seriengeschäft stellt der Konzern für das nächste Jahr einen Umsatzanstieg mit einem jeweils hohen einstelligen Wert in Aussicht. In der Sparte Instandhaltung profitiert das Unternehmen nach eigenen Angaben von seiner starken Marktposition als unabhängiger Dienstleister ebenso wie von seinen Partnerschaften: “Aufgrund notwendiger Upgrades dürften 2020 die Instandhaltungsaktivitäten für die neuen Triebwerksprogramme wie den A320neo-Antrieb PW1100G-JM zunehmen.” Das Auftragsvolumen werde 2019 über 6 Mrd. Dollar liegen und so eine langfristige Auslastung sichern, sagte der für das Programm zuständige Vorstand Michael Schreyögg.Das Unternehmen weist darauf hin, die Kapazitäten in der zivilen Instandhaltung auszubauen, und nennt als Beispiele Standorte in Polen, Serbien und China. Das schaffe die Basis für langfristiges Wachstum in diesem Geschäft. “Wir gehen davon aus, unseren Umsatz in der zivilen Instandhaltung in den kommenden zehn Jahren zu verdoppeln”, berichtete Finanzvorstand Peter Kameritsch. Getriebefan bevorzugtDas Unternehmen erwartet, dass im zivilen Seriengeschäft das Triebwerk für den Airbus A320neo der Haupttreiber für das Umsatzwachstum sein wird. Der Getriebefan habe sich als modernste Antriebstechnik durchgesetzt, sagte Schreyögg. “Wir rechnen damit, dass bis zum Jahr 2030 etwa 15 000 Getriebefans beim Kunden im Einsatz sind.”Für dieses Jahr strebt MTU nach früheren Aussagen des Vorstands einen Umsatz von 4,7 (i. V. 4,6) Mrd. Euro an. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern soll auf 752 (671) Mill. Euro steigen. In den ersten neun Monaten erzielte MTU 558 Mill. Euro.