Usercentrics

Münchener Datenschutz-Spezialist gewinnt Google als Investor

Mit seinen Software-Tools zur Einhaltung von Datenschutzvorschriften hat Usercentrics zuletzt einen prominenten Investor gewonnen. Der Suchmaschinen-Riese Google ist mit knapp 3% bei den Münchnern eingestiegen.

Münchener Datenschutz-Spezialist gewinnt Google als Investor

Münchener Datenschutz-Spezialist gewinnt Google als Investor

Usercentrics bei Einstieg mit rund 660 Mill. Euro bewertet

kro Frankfurt

Der Münchener Datenschutz-Spezialist Usercentrics hat mit dem Einstieg eines prominenten Investors von sich Reden gemacht. Der Suchmaschinen-Riese Google ist mit knapp 3% bei dem Unternehmen eingestiegen, wie aus Handelsregister-Unterlagen hervorgeht. Als erstes hatte das Magazin „Capital“ darauf aufmerksam gemacht und unter Berufung auf Insider berichtet, dass Google für den Anteil rund 20 Mill. Euro gezahlt habe. Hochgerechnet ist Usercentrics dabei also mit fast 670 Mill. Euro bewertet worden. Es bestünden Erwartungen, dass Usercentrics künftig Einhornstatus und damit eine Milliardenbewertung erlangen könnte, hieß es weiter.

Usercentrics ist 2012 von Mischa Rürup, Lisa Gradow und Vinzent Ellissen gegründet worden. Das Unternehmen hilft Firmen dabei, in ihrem Online-Geschäft Datenschutzvorgaben wie die DSGVO einzuhalten. Dabei werden beispielsweise auf Unternehmens-Webseiten Cookie-Banner implementiert, die die Besucher um ihre Zustimmung zur Datenspeicherung bitten. 2021 fusionierte Usercentrics mit Cookiebot, einer Tochter des dänischen Rivalen Cybot. Nach eigenen Angaben beschäftigt Usercentrics derzeit mehr als 350 Mitarbeitende, ist in 195 Ländern aktiv und zählt unter anderem Ikea, Hermes und Nissan zu ihren Kunden.

Ein profitables Geschäft

Bislang hat Usercentrics insgesamt 27,2 Mill. Euro an Finanzmitteln eingesammelt, zur letzten offiziellen Finanzierungsrunde kam es dabei im Jahr 2020. Zu den Geldgebern zählen der Venture-Capital-Fonds Alstin Capital von Carsten Maschmeyer, der Berliner Wagniskapitalgeber Cavalry Ventures sowie das Family Office der Reimanns, deren Vermögen der Gründung des Chemieunternehmens Benckiser entspringt, das 1999 mit Reckitt & Colman zu Reckitt Benckiser, ein Hersteller von Reinigungsprodukten und Haushaltswaren (u.a. Calgon, Sagrotan, Vanish), fusionierte.

Dem Medienbericht zufolge ist das Geschäft von Usercentrics zuletzt stark gewachsen, für das laufende Jahr werde ein wiederkehrender Umsatz zwischen 70 Mill. und 80 Mill. Euro erwartet. Das Unternehmen sei darüber hinaus mittlerweile profitabel.

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