Der Aufwärtstrend ist zu erkennen, doch der Aufstieg ist mühsam. Der deutschen Chemie fehlen konjunkturelle Impulse aus der Weltwirtschaft, zumal die Lokomotive China an Zugkraft verliert und Schwächen in anderen Regionen nicht mehr durch den Boom im Reich der Mitte kompensiert werden können. Lichtblicke gibt es in den USA und vor der Haustür in Großbritannien, doch im restlichen Europa geht es oft in Trippelschritten voran. Die Misere wird abgeschwächt durch rückläufige Rohstoffkosten infolge des niedrigeren Ölpreises, was aber nur den Chemieanbietern zugutekommt, deren Nachfrage so hoch ist, dass sie die Vorteile nicht an ihre Kunden weiterreichen müssen. In der Fein- und Spezialchemie immerhin gibt es diese Glücklichen. Mit steigender Auslastung erweitert sich dieser Kreis, was die Trendwende in den Erzeugerpreisen seit Jahresmitte belegt. Der schwache Euro immerhin verschafft allen Vorteile im Exportgeschäft und hält Importe aus Übersee ab. Mit diesem Rückenwind werden die Quartalszahlen der Branche passabel ausfallen. Doch die Sondereffekte sind nicht von Dauer. swa