Mylan schwächelt im Quartal

Umsatz und Gewinn verfehlen Erwartungen - Jahresziele bestätigt - Widerstand gegen Teva-Offerte

Mylan schwächelt im Quartal

Der Pharmakonzern Mylan hat wegen des starken Dollar und gestiegener Kosten im ersten Quartal weniger verdient als erwartet. Das Unternehmen, das derzeit einen Übernahmeversuch des Rivalen Teva abwehrt und zugleich versucht, den Wettbewerber Perrigo zu übernehmen, hält aber an den Jahreszielen fest.scd New York – Allein ungünstige Wechselkurse haben den Generikaanbieter Mylan im ersten Quartal mehr als 90 Mill. Dollar Umsatz gekostet. Die Konzernerlöse zogen zwar dennoch um gut 9 % auf 1,87 Mrd. Dollar an. Von Bloomberg befragte Analysten hatten im Schnitt aber mit 2,05 Mrd. Dollar gerechnet. Der Gewinn halbierte sich auf 57 Mill. Dollar bzw. 13 Cent je Aktie. Um Sondereffekte bereinigt verdiente Mylan mit 70 Cent je Aktie zwar 4 Cent mehr als in der Vorjahresperiode. Analysten hatten im Schnitt aber 1 Cent mehr erwartet.Trotz des enttäuschenden Auftaktquartals hält Mylan an den Jahreszielen fest. Demnach soll der Umsatz im laufenden Turnus um rund ein Viertel auf 9,6 Mrd. bis 10,1 Mrd. Dollar steigen. Der bereinigte Nettogewinn wird bei 4,00 bis 4,30 Dollar erwartet. Auch für das Mittelfristziel, im Jahr 2018 einen bereinigten Gewinn von mindestens 6 Dollar je Aktie zu erzielen, sei man auf Kurs. Offensiv im AbwehrkampfDie schwachen Zahlen kommen wenige Tage, nachdem Wettbewerber Teva, der Mylan für 40 Mrd. Dollar übernehmen will (vgl. BZ vom 22. April), einen unerwartet starken Zwischenbericht vorgelegt hatte. Mylan hat nach der unerwünschten Teva-Offerte ihr ebenfalls unerbetenes Übernahmeangebot für Perrigo zuletzt auf knapp 33 Mrd. Dollar angehoben. “Die Kombination von Perrigo und Mylan weist eine bestechende industrielle Logik auf”, betonte Mylan-Chefin Heather Bresch am Mittwoch. Die Plattformen beider Firmen würden gestärkt und nicht nur vergrößert. Bresch zeigte sich zuversichtlich, die Mylan-Aktionäre von ihrem Plan zu überzeugen.Diese müssen sich dafür vom großen Zahltag verabschieden, der mit der Übernahme durch Teva winkt. Das Mylan-Management vertritt die Ansicht, dass ein Zusammenschluss mit dem weltgrößten Generikaanbieter Teva von den Wettbewerbshütern missbilligt werden dürfte. Bresch weigerte sich in der Analystenkonferenz, überhaupt zum Teva-Angebot Stellung zu nehmen. Die Reaktion des Board spreche für sich, erklärte sie. Derweil zeigt auch Perrigo bislang überhaupt kein Interesse, von Mylan übernommen zu werden. Die Mylan-Aktie gab am Mittwoch bis zum frühen Nachmittag 2,7 % auf 70,90 Dollar nach. Teva bietet 82 Dollar je Titel.