Nachrichtenriese Xinhua aus China findet zur Börse

Online-Tochter Xinhuanet erhält Freigabe für IPO

Nachrichtenriese Xinhua aus China findet zur Börse

nh Schanghai – Der staatliche chinesische Nachrichtenanbieter Xinhua kann nach einer mehr als dreijährigen Wartefrist seine in einer eigenen Tochter gebündelten Online-Aktivitäten an die Börse bringen. Wie aus jüngsten Angaben der Wertpapieraufsichtsbehörde China Securities Regulatory Commission (CSRC) hervorgeht, wurde der Xinhuanet Corp nun die Freigabe für ein Initial Public Offering (IPO) an der Börse Schanghai erteilt. Enormer RückstauGegenwärtig gibt es einen enormen Rückstau an chinesischen Unternehmen, die einen Börsengang anstreben, mit zuletzt über 680 Kandidaten, die Anträge bei der CSRC laufen haben. Allerdings werden IPO-Geschäfte an den chinesischen Festlandbörsen vom Regulator streng begrenzt, so dass die Emittenten den Zeitpunkt eines Börsengangs nicht frei wählen können. Auch Umfang und Preiskonditionen für chinesische Festland-IPOs werden vom Regulator stark überformt.Seitens Xinhuanet gibt es noch keine Verlautbarung über ein geplantes Startdatum für ihr IPO, doch gehen die Experten davon aus, dass dieses in der zweiten Oktoberhälfte oder im November erfolgen wird. Marktteilnehmer rechnen damit, dass die Gesellschaft eine Kapitalaufnahme in einer Größenordnung von 1,5 Mrd. Yuan (rund 200 Mill. Euro) anstrengen wird. Die Nachrichtenagentur Xinhua ist eines der wichtigsten Sprachrohre der chinesischen Regierung, das auch einen englischsprachigen Service betreibt und im Ausland stark wahrgenommen wird. Nachzügler zu People.cnMit dem Börsengang des Online-Geschäfts tritt Xinhua gewissermaßen in die Fußstapfen der chinesischen Tageszeitung “People’s Daily”, des wichtigsten Printmediums, das unter direkter Kontrolle des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas steht. “People’s Daily” hatte im Frühjahr 2012 ihr Web-Portal People.cn an die Börse Schanghai gebracht.Das damals viel beachtete IPO kam im Umfang von 1,4 Mrd. Yuan, bedeutete den ersten Börsengang eines staatskontrollierten Mediums aus dem Reich der Mitte und wurde als Erfolg gefeiert. Entsprechend war damals mit einem relativ baldigen Folgeschritt für Xinhuanet gerechnet worden. Allerdings setzten dann im Herbst 2012 die Beschränkungen für heimische IPOs mit einem über das ganze Jahr 2013 hinweg währenden Moratorium für Börsengänge auf dem Festland ein.