Nächster Aktionärsaktivist steigt bei Bayer ein
Reuters/ab Frankfurt/Düsseldorf – Die kalifornische Investmentgesellschaft Inclusive Capital Partners ist bei Bayer eingestiegen. Die Gesellschaft, die vom Hedgefonds-Veteran Jeffrey Ubben 2020 gegründet wurde, hat sich mit 0,83 % an dem Leverkusener Agrar- und Pharmakonzern beteiligt, wie Inclusive Capital Partners in einer Stimmrechtsmeldung mitteilte. Den Aktien von Bayer gab das zu Wochenbeginn Aufwind: Sie stiegen um fast 4 % auf 52,48 Euro – den höchsten Stand seit Mitte Dezember. Das Aktienpaket von Inclusive Capital Partners ist damit rund 430 Mill. Euro wert. Bei Bayer war zunächst keine Stellungnahme dazu erhältlich.
Wie die „Financial Times“ berichtete, hat Ubben, der an der Wall Street als eher zurückhaltender aktivistischer Investor bekannt ist, bereits die Unterstützung von mindestens einem der größten Bayer-Aktionäre, um auf Änderungen bei dem Unternehmen zu dringen. „Ubben ist jemand, für den wir auf jeden Fall stimmen würden, wenn er für den Aufsichtsrat von Bayer zur Wahl stünde“, zitierte die Zeitung David Herro, den Investment-Chef von Harris Associates. Die Investmentgesellschaft ist laut Daten von Refinitiv mit knapp 3 % der drittgrößte Aktionär von Bayer. „Das Management hat keine große Bereitschaft gezeigt, den Status quo zu verändern“, sagte Herro und verwies darauf, dass Bayer in jedem seiner drei Geschäftsbereiche mit Abschlägen zur Konkurrenz gehandelt werde. Auch der größte Einzelaktionär Temasek, der Staatsfonds aus Singapur, gilt als Kritiker des eingeschlagenen Kurses. Immer wieder lancieren die Asiaten ihre Vorstellungen über die Medien. Um Elliott, den Hedgefonds des berüchtigten Investors Paul Singer, ist es dagegen ruhig geworden. Der Fonds hatte seine Beteiligung 2019 unter großem Getöse kundgetan.