Nemetschek dämpft Margenerwartung
sck München – Nach einem Rekordjahr bei Umsatz und Ergebnis blickt der Münchner Bausoftwarespezialist Nemetschek recht optimistisch ins laufende Jahr. Dem Geschäftsbericht zufolge peilt das TecDax-Unternehmen neue firmeneigene Bestwerte an. Der Konzern will dabei seine Wachstumsdynamik infolge von Zukäufen (Bluebeam Software) beschleunigen. Für 2015 stellt das Management einen Umsatz in einer Bandbreite von 262 bis 269 Mill. Euro in Aussicht, was einem Plus von bis zu 23 % entspräche. Beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) steuert Nemetschek einen Korridor von 62 bis 65 Mill. Euro an. Das wäre ein Zuwachs von bis zu 15 %.Trotz dieses zuversichtlichen Ausblicks büßte die Aktie deutlich ein und beendete den Xetra-Handel bei 120,60 Euro (-5 %). Damit beendete der Titel vorerst seinen Höhenflug. Händler führten den Dämpfer auf Gewinnmitnahmen von Anlegern zurück. Seit Jahresbeginn hat das Papier um die Hälfte an Wert gewonnen. Nemetschek bringt es damit auf eine Marktkapitalisierung von 1,2 Mrd. Euro. Aufgrund des rasanten Kursanstiegs kündigte Nemetschek dieser Tage an, einen Aktiensplit im Verhältnis 1 : 4 zu planen (vgl. BZ vom 27. März). Warburg Research bestätigte zuvor ihre Empfehlung für die Aktie mit “Hold” bei einem Kursziel von 120 Euro und verwies dabei auf möglicherweise konservative operative Margenziele. WährungsrisikenUnd in der Tat impliziert die Prognose für das laufende Jahr einen erwarteten Rückgang der Rendite (auf Basis des Ebitda) von 26 % auf eine Bandbreite auf 23,7 bis 24,2 %. Nemetschek verwies in diesem Zusammenhang bereits auf Aufwendungen für das Projekt 5D, eine neue, leistungsfähigere Software für Bauunternehmen und Architekten (vgl. BZ vom 3. Februar). Im Geschäftsbericht betonte der Vorstand die “sehr gute” Wettbewerbsposition des Unternehmens. In den meisten europäischen Ländern werde dieses Jahr das Bauvolumen zunehmen, das globale Wachstum dürfte sich “leicht” beschleunigen. Davon will auch Nemetschek profitieren.Infolge ihrer globalen Expansionsstrategie wird aber die Firma anfälliger für Wechselkursschwankungen. So verwies Nemetschek im Prognosebericht darauf, dass vor allem die Entwicklung des Dollar, des Schweizer Franken, des Yen und des ungarischen Forint gegenüber dem Euro den Ausblick “beeinflussen” kann.Nach dem Umsatz- und Ergebnissprung wollen Vorstand und Aufsichtsrat die Dividende je Aktie um 23 % auf 1,60 Euro erhöhen (vgl. BZ vom 27. März).Die Dividendensumme steigt damit auf 15,4 (i.V. 12,5) Mill. Euro. Nemetschek schüttet 49 (52) % des Konzernüberschusses an die Anteilseigner aus.Im Geschäftsbericht bestätigte Nemetschek weitgehend die bereits Anfang Februar veröffentlichten Eckdaten für 2014 (vgl. BZ vom 3. Februar). Der Konzern steigerte den Umsatz um 18 % auf 219 Mill. Euro. Das Ebitda legte um 23 % auf 57 Mill. Euro zu.