Netease liebäugelt mit Zweitlisting in Hongkong

Gaming-Riese sucht Zugang zu Chinas Investoren

Netease liebäugelt mit Zweitlisting in Hongkong

nh Schanghai – Der Technologiekonzern und Onlinespieleentwickler Netease reiht sich in die Liste von chinesischen Technologiesektorfirmen ein, die ihre Notierung an New Yorker Börsen mit einem Zweitlisting in heimischen Gefilden zu flankieren gedenken. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg wurden die Investmentbank China International Capital Corp (CICC) und die Credit Suisse als Begleiter für eine mögliche Emission an der Hongkong Exchanges (HKEx) rekrutiert.Die in der chinesischen Technologiehochburg Hangzhou beheimatete Netease zählt zu den größten Entwicklern und Anbietern von Onlinespielen (Gaming) im Reich der Mitte und betreibt eine Reihe von anderen Internetplattformen, darunter für Video- und Musik-Streaming sowie für Onlineschulungen. Damit befindet sich Netease mit dem chinesischen Sektorplayer Tencent und auch dem führenden Onlinehandelsanbieter Alibaba Group Holdings im Wettbewerb.Alibaba hatte Ende vergangenen Jahres als erste unter den in New York gelisteten chinesischen Technologiefirmen ein Zweitlisting an der Hongkonger Börse angestrengt und mit der Aktienofferte knapp 13 Mrd. Dollar (12 Mrd. Euro) eingespielt. Für Alibaba und andere chinesische Sektorfirmen geht es u. a. mit Blick auf die intensiveren Spannungen zwischen China und den USA darum, sich einen Kapitalmarktzugang in der Heimat zu schaffen und damit chinesische Investoren anzuzapfen.Netease, die 2017 an die Nasdaq gekommen war, weist derzeit eine Marktkapitalisierung von rund 44 Mrd. Dollar auf. Die Gesellschaft hat sich dem Vernehmen nach im Rahmen eines sogenannten Confidential Secondary Listing bereits an die Hongkonger Börse gewandt und dürfte den Prüfungsprozess bis Jahresmitte durchlaufen haben. Entsprechend rechnen Marktteilnehmer mit einer Offerte im Sommer oder Herbst. Gegenwärtig gilt das Emissionsklima wegen der Verwerfungen der Coronakrise, die auch den Finanzplatz Hongkong hart getroffen haben, als wenig opportun. Über den Umfang der Offerte gibt es noch keine belastbaren Angaben. Experten rechnen aber mit einer Kapitalaufnahme von über 1 Mrd. Dollar.