Netflix hebt im Heimatmarkt die Abo-Gebühren an
sp New York – Der US-Streamingdienst Netflix erhöht im Heimatmarkt die Preise. Die erste Anhebung seit dem Oktober 2017 ist gleichzeitig auch die kräftigste Erhöhung seit Start des Streamingdienstes vor zwölf Jahren. Die Abogebühr für den unter insgesamt 58 Millionen US-Kunden beliebtesten Tarif steigt um knapp ein Fünftel auf 13 Dollar pro Monat. Bei Marktbeobachtern kam die neue Preisliste gut an, zeige Netflix damit doch ein großes Vertrauen in die Attraktivität der eigenen Medieninhalte. Der Konzern stärke mit der Erhöhung den freien Cash-flow und dämpfe damit die Sorgen über die zum großen Teil schuldenfinanzierten Investitionen in neue Inhalte, für die Netflix nach Einschätzung von Analysten in diesem Jahr bis zu 12 Mrd. Dollar ausgeben wird.Die Aktie legte am Dienstag um bis zu 6,8 % zu und notierte auf dem höchsten Stand seit Oktober. Seit den Weihnachtsfeiertagen ist der Börsenwert um fast zwei Fünftel geklettert. Am Donnerstag macht Netflix nach Handelsschluss an den US-Börsen den Auftakt der Berichtssaison innerhalb der Medienindustrie. Analysten rechnen mit einem Umsatz für das vergangene Jahr in Höhe von rund 16 Mrd. Dollar, während es vor zwei Jahren noch 8,8 Mrd. Dollar waren.Im Jahr 2015 hatte sich das Neukundenwachstum von Netflix nach einer Preiserhöhung verlangsamt. Zwei Jahre später war davon nichts zu spüren, und auch 2019 ist Netflix offenbar optimistisch, mit einer Gebührenanhebung keine Kunden zu verprellen. Vielleicht will der Konzern auch nur die letzte Chance für eine Anhebung nutzen, bevor wie angekündigt Streaming-Angebote von Konkurrenten wie Walt Disney und der neuen AT&T-Tochter Warner Media an den Start gehen. Die Comcast-Tochter NBC hat ebenfalls Pläne für ein neues Web-Angebot angekündigt. Der Streamingdienst Hulu, der von Disney, Comcast und Fox kontrolliert wird, ist schon heute ein ernsthafter Herausforderer.