scd New York – Der Videostreamingdienst Netflix wächst weiterhin rasant. Im ersten Quartal gewann das kalifornische Unternehmen weltweit knapp 4,9 Millionen Abonnenten hinzu und kommt damit bereits auf 62,3 Millionen. Knapp 60 Millionen davon sind bereits zahlende Streamingkunden. Vor einem Jahr zählte Netflix nur gut 46 Millionen zahlende Kunden. Obwohl der Umsatz zum Jahresauftakt mit 1,57 Mrd. Dollar nur die Erwartungen traf und sich das Ergebnis auf 38 Cent je Aktie mehr als halbierte, kletterte die Aktie am Donnerstag um 15,5 % auf bisher nicht gesehene 548,97 Dollar.Netflix-Gründer und CEO Reed Hastings kündigte an, er werde dem Board einen Aktiensplit vorschlagen. Bei einem Börsenwert von über 33 Mrd. Dollar ist Netflix derzeit rund 5 Mrd. Dollar höher bewertet, als der US-TV-Konzern CBS, der mit CEO Leslie Moonves einen der höchstbezahlten Konzernchefs aller notierten US-Firmen beschäftigt. Der nicht weniger reiche, aber weit weniger hoch entlohnte Hastings setzt in erster Linie darauf, die Kundenzahl zu steigern. Investitionen in eigene InhalteNeue Abonnenten sollen über hochwertig produzierte eigene Inhalte gelockt werden. Allein im ersten Quartal hat Netflix mit der Comedy-Sendung “Unbreakable Kimmy Schmidt”, der Thrillerreihe “Bloodline” und der Superheldensaga “Daredevil” drei US-Serienproduktionen an den Start gebracht. Von der beliebten Serie “House of Cards”, eine bitterböse Satire auf den Politikbetrieb in Washington, wurde die dritte Staffel gestartet.Um eigene Inhalte produzieren zu können, nutzt Netflix das noch niedrige Zinsniveau und fährt die Verbindlichkeiten hoch. Die langfristigen Schulden sind von Ende Dezember bis Ende März um mehr als 150 % auf 2,4 Mrd. Dollar angezogen. Die Eigenkapitalquote schrumpfte von 26,3 auf 20,7 %. Auch der operative Cash-flow litt unter den Investitionen in neue Programminhalte, für die mit 1,61 Mrd. Dollar mehr als doppelt so viel als in der Vorjahresperiode aufgewandt wurde.