Netzausbau notwendig - wenn auch nicht ausreichend
ge Berlin – Der milliardenteure Ausbau des ostdeutschen Übertragungsnetzes von 50 Hertz ist in jedem Fall erforderlich, auch wenn sich die Energiewende anders entwickeln sollte, als aus heutiger Sicht absehbar. Um sicherzugehen, dass keine “stranded investments” drohen, hat 50 Hertz verschiedene Szenarien bis zum Jahr 2035 durchrechnen lassen, vom kräftigen Zubau kleiner Fotovoltaikanlagen über eine stärker wettbewerblich orientierte Energiewende – wie von der Koalition gewollt – bis zu einem verzögerten Umbau der Elektrizitätsversorgung mit einem anhaltend hohen Anteil an Kohlestrom. In jedem Fall sind die im Bundesbedarfsplan aufgelisteten Ausbaumaßnahmen notwendig – wenn auch nicht ausreichend. Da der Windüberschuss im Norden bei starken Verbräuchen im Süden für alle Netzbetreiber gilt, betont Dirk Biermann, Chef des 50-Hertz-Systembetriebs, dass die generellen Aussagen der Studie auch für die westdeutschen Übertragungsnetzbetreiber Tennet, Amprion und TransnetBW gelten.Ebenfalls deutschlandweit gültig sei, dass der zur Absicherung der je nach Wetter schwankenden Ökostromerzeugung notwendige konventionelle Kraftwerkspark künftig zum überwiegenden Teil aus Gaskraftwerken besteht – es sei denn, die Energiewende läuft auf Grund. Dabei sei es unter Kostengesichtspunkten zweitrangig, wo diese Anlagen entstehen. Auch ein rascher Ausstieg aus der Braunkohle – wie vom Umweltministerium forciert – hätte kaum Einfluss auf den Netzausbau, heißt es in der Untersuchung weiter. Nicht berücksichtigt wurde dabei allerdings der nicht minder teure Ausbaubedarf bei regionalen Netzen.—– Wertberichtigt Seite 6