Energiewende

Netzbetreiber 50Hertz vergibt Aufträge für 4,6 Mrd. Euro nach Dänemark und Italien

Der Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz hat Aufträge für die Produktion und Installation von See- und Landkabeln in Höhe von 4,6 Mrd. Euro vergeben. Und die Verhandlungen über die 20 Mrd. Euro schwere Übernahme von Tennet durch die Bundesregierung kommen voran.

Netzbetreiber 50Hertz vergibt Aufträge für 4,6 Mrd. Euro nach Dänemark und Italien

Netzbetreiber 50Hertz vergibt Milliardenaufträge für Kabel

Bundesregierung vor Übernahme von Tennet für 20 Mrd. Euro

cru Frankfurt

Der Stromübertragungsnetzbetreiber 50Hertz, an dem die Staatsbank KfW mit 20% beteiligt ist, treibt die Energiewende im ostdeutschen Netz mit milliardenschweren Investitionen voran. Das Unternehmen mit Sitz in Berlin teilte am Freitag mit, Aufträge für die Produktion und Installation von See- und Landkabeln in Höhe von 4,6 Mrd. Euro an das dänische Unternehmen NKT (3,5 Mrd. Euro) und Prysmian Power Link aus Italien (1,1 Mrd. Euro) unter anderem für Anbindungen in der Nordsee vergeben zu haben. Es handele sich dabei um Kabel mit einer Gesamtlänge von 3500 Kilometern sowie einer Option auf weitere rund 2700 Kilometer. "Mit diesen Verträgen schaffen wir eine wichtige Voraussetzung, damit Deutschland das Ziel Klimaneutralität bis 2045 erreichen kann", sagte 50Hertz-Chef Stefan Kapferer. Die Arbeiten sollen 2025 beginnen und Mitte der 2030er Jahre abgeschlossen werden. NKT sei für fünf der sieben Projekte verantwortlich. Dabei gehe es unter anderem um die Netzanschlüsse für Windparks in der Ostsee.

Die vier Übertragungsnetzbetreiber Amprion, TransnetBW, 50Hertz und Tennet kümmern sich in Deutschland um den Netzausbau. Ihre Zusammenlegung unter staatlicher Kontrolle - als "Deutsche Netz AG" - zeichnet sich zusehends ab. Die Bundesregierung steht kurz davor, binnen Wochen Deutschlands größtes Stromnetz vom niederländischen Staatsunternehmen Tennet Holding zu kaufen. Die an der Transaktion beteiligten Parteien haben sich bei einem Treffen am Mittwoch auf wichtige Details geeinigt. Die Bewertung könnte am unteren Ende einer zuvor diskutierten Spanne von 20 Mrd. bis 30 Mrd. Euro liegen. Beide Länder streben eine Einigung innerhalb der nächsten zwei Wochen an, die vom niederländischen Parlament voraussichtlich noch vor Beginn der Parlamentsferien Ende Oktober gebilligt werden soll.

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