Netzbetreiber attackieren Gabriel

Börsen-Zeitung, 18.6.2015 ge Berlin - Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) stößt auch mit seinen neuesten Vorschlägen für die Energiewende auf heftigen Widerstand. Nachdem die geplante Klimaabgabe für alte Braunkohlekraftwerke von...

Netzbetreiber attackieren Gabriel

ge Berlin – Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) stößt auch mit seinen neuesten Vorschlägen für die Energiewende auf heftigen Widerstand. Nachdem die geplante Klimaabgabe für alte Braunkohlekraftwerke von Landesregierungen und Gewerkschaften so vehement bekämpft wurde, dass sie mittlerweile als gescheitert gilt, laufen inzwischen Verteilnetzbetreiber gegen das Ministerium Sturm. Dessen Novelle zur Anreizregulierung “konterkariert” die Schaffung investitionsfreundlicher Rahmenbedingungen für Verteilnetze, die die Basis für die Realisierung der Energiewende seien, heißt es in einem offenen Brief von 440 Netzbetreibern und den beiden großen Stromverbänden.Da gut 90 % des Ökostroms in Verteilnetze eingespeist werden, müssen diese in den nächsten Jahren für etwa 50 Mrd. Euro aus- und umgebaut werden. Statt aber die Investitionen zu beflügeln, werfen die Netzbetreiber Berlin vor, mit der Novelle den Zeitverzug zwischen Investitionen und Kapitalrückflüssen nicht zu verkürzen, sondern zu verlängern, so dass Unternehmen teilweise bis zu sieben Jahre auf Rückflüsse verzichten müssten – “dies ist in keiner Branche für Investoren tragbar”. Zudem würden viele kleinere und mittlere Netzbetreiber durch mehr Bürokratie stark belastet.