Schuldzuweisungen nach Brand im Umspannwerk

Netzbetreiber: Heathrow hätte genug Strom gehabt

Ein Brand in einem Umspannwerk legte den Flughafen Heathrow für 18 Stunden lahm. Netzbetreiber und Airport weisen sich gegenseitig die Schuld zu.

Netzbetreiber: Heathrow hätte genug Strom gehabt

Netzbetreiber: Heathrow hätte genug Strom gehabt

Erste Schuldzuweisungen nach Brand in Umspannwerk

hip London

Nachdem ein Brand in einem Umspannwerk den Londoner Großflughafen Heathrow lahmlegte, ist die Suche nach den Verantwortlichen in vollem Gange. Der Chef des Stromnetzbetreibers National Grid, John Pettigrew, sagte der „Financial Times“, dass der Airport noch von zwei weiteren Umspannwerken bedient wird. Beide seien während des Brands in Betrieb gewesen.

„Es gab keinen Mangel an Kapazität in diesen Umspannwerken“, versicherte er dem Blatt. Eines allein könne ausreichend Strom für Heathrow liefern. Der Flugbetrieb wurde wegen des Feuers für 18 Stunden eingestellt. Das führte nicht nur zu mehr als 1.300 gestrichenen Passagierflügen. Es kam auch zu erheblichen Verwerfungen im Luftfrachtverkehr. Das Feuer hatte gegen Mitternacht begonnen.

Zeitraubende Umstellung

Der CEO von Heathrow, Thomas Woldbye, sagte der BBC, dass es zwar möglich sei, den Betrieb mit dem Strom von lediglich zwei Umspannwerken zu betreiben. Doch habe man die internen Netze rekonfigurieren müssen, um eine sichere Umstellung zu gewährleisten. Zudem habe der Flughafen von der Gepäckabfertigung bis hin zu den Fluggastbrücken Tausende von Systemen wieder anfahren müssen.

Nun müsse man prüfen, ob man „Robustheit auf einem anderen Niveau“ benötige, „wenn wir uns nicht darauf verlassen können, dass das Netz um uns herum so funktioniert, wie es sollte“, wird Woldbye von dem Blatt mit den lachsfarbenen Seiten zitiert.

Regierung leitet Untersuchung ein

Der Flughafen verfügt zwar für solche Fälle über Dieselgeneratoren und Batterien. Damit werden unverzichtbare Sicherheitssysteme betrieben. Ein Normalbetrieb lässt sich damit jedoch nicht aufrechterhalten.

Der ehemalige British-Airways-Chef Willie Walsh, der mittlerweile den Airline-Verband IATA führt, sprach von einem „klaren Planungsfehler der Flughafens“.

Verkehrsministerin Heidi Alexander ordnete eine Untersuchung durch den National Energy System Operator an. Sie wolle sich auch den Bericht von Heathrow dazu sehr genau ansehen, der von Ruth Kelly, einer Amtsvorgängerin, erstellt wird.

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