Neue Geschäftsfelder stimmen Versorger EWE zuversichtlich

Dividende bleibt nach Verlustjahr unverändert

Neue Geschäftsfelder stimmen Versorger EWE zuversichtlich

jor Oldenburg – Der Energie- und Telekommunikationsdienstleister EWE hat 2015 einen Verlust verbucht und sieht sich auch in diesem Jahr einem schwierigen Umfeld ausgesetzt. Probleme sieht der seit Oktober amtierende Vorstandsvorsitzende Matthias Brückmann in der konventionellen Stromerzeugung bei der Bremer Tochter SWB. Positiv stimmen den EWE-Chef neue Geschäftsfelder und der Umstand, dass nach dem Verkauf der EWE-Mehrheitsbeteiligung am Leipziger Gashändler VNG an EnBW ein dreistelliger Mill.-Euro-Betrag zum Schuldenabbau und für Investitionen in Wachstumsmärkte zur Verfügung steht. Der operative Gewinn der EWE soll 2016 um bis zu 15 % steigen, wie Brückmann in der Bilanzpressekonferenz ankündigte.Wachstumsmärkte sind für das Unternehmen die Erneuerbaren Energien, intelligente Netze und deren Steuerung, innovative Energiedienstleistungen und das Engagement in der Türkei. Dort ist man inzwischen neben dem Gasgeschäft auch in der Telekommunikation aktiv. Bei neuen Energiedienstleistungen will die EWE mit einfachen Produkten bei Kunden punkten. Bei der Entwicklung dieser Produkte setzt die EWE auch auf Partnerschaften.Weil sich im Zuge des VNG-Verkaufs auch der Anteilseigner EnBW von der EWE verabschiedet, will man zwischen 2017 und 2019 einen neuen strategischen Partner suchen. “Wir erwarten, dass dies nicht nur ein Finanzengagement wird”, sagte Brückmann. Auch einen ausländischen Partner will er nicht ausschließen.2015 sank der Umsatz um 3,8 % auf 7,8 Mrd. Euro, vor allem wegen gesunkener Strommengen und -preise. Das operative Ebit lag nahezu unverändert bei 428 Mill. Euro. Er stammt vor allem aus dem Bereich Erneuerbare Energien, Netze und Gasspeicher. Allerdings belasteten Wertminderungen vor allem der konventionellen SWB-Kraftwerke mit 150 Mill. Euro. Für den angekündigten Abbau von 500 Stellen bis 2017 wurden Rückstellungen von 54 Mill. Euro gebildet. Im insgesamt ausgeglichenen Beteiligungsergebnis waren Verluste von 24,7 Mill. Euro aus dem VNG-Engagement zu verkraften, die alle anderen Beteiligungsgewinne auffraßen. Unter dem Strich verbuchte die EWE 2015 einen Verlust von 9,4 Mill. Euro, nach einem Gewinn von 146,3 Mill. Euro 2014. Dennoch wird eine unveränderte Dividende von 88 Mill. Euro gezahlt.