Neue Vorwürfe im VW-Diesel-Skandal
BZ Frankfurt/Hamburg – In der VW-Dieselaffäre geraten der Ex-Konzernchef Martin Winterkorn und der heutige Vorstandsvorsitzende Herbert Diess einem Bericht des “Spiegels” zufolge stärker in den Blick der Justiz. Wie das Magazin berichtet, haben vier in der Affäre beschuldigte Techniker und Ex-Manager bei der Staatsanwaltschaft in Braunschweig Aussagen getätigt, die Winterkorn und Diess belasten könnten. Dabei stimmten sie im Kern in ihren Aussagen überein, dass die VW-Führungsspitze frühzeitig und umfassend über die in den USA eingesetzte Umschaltsoftware in Diesel-Pkw und über drohende Strafzahlungen informiert worden seien. Trotzdem seien die US-Behörden später hingehalten worden. Auch eine Information für die Aktionäre gab es nicht.In ihren Aussagen beziehen sich die Mitarbeiter auf den sogenannten Schadenstisch am 27. Juli 2015 – eine Veranstaltung, die Ex-Chef Winterkorn ins Leben gerufen hatte, um Missstände und Fehler zu besprechen, und an der auch der damalige VW-Vorstand Diess teilnahm. Bei dem Treffen soll im Kreis von einem Dutzend Managern ungefähr eine halbe Stunde über wesentliche Aspekte der später als illegal eingestuften Umschaltsoftware, drohende Schäden, Strafen und Handlungsoptionen in den USA gesprochen worden sein. Es wurden auch Folien präsentiert, aus denen das Ausmaß des US-Betruges sichtbar geworden sein soll. VW bestreitet das Treffen nicht, wohl aber, dass die Möglichkeit eines Betrugs vermittelt worden sei.