Neuer Aktionär bedrängt Management von Rofin

Beteiligungsfirma für Kurswechsel - Aktienrückkauf

Neuer Aktionär bedrängt Management von Rofin

ste Hamburg – Der an der US-Technologiebörse Nasdaq sowie im Prime Standard der Frankfurter Börse notierte Laserspezialist Rofin-Sinar bewegt sich in unruhigem Fahrwasser. Die Beteiligungsgesellschaft Silver Arrow Capital, die seit über einem Jahr Aktien an dem in Plymouth (USA) und Hamburg ansässigen Unternehmen hält und inzwischen mit 9,4 % Großaktionär ist, wirft Aufsichtsrat und Management vor, nicht die richtigen strategischen und operationellen Maßnahmen zu treffen, um Werte für alle Aktionäre freizusetzen. Der seit Juli amtierende Vorstandsvorsitzende von Rofin, Thomas Merk, erklärte gestern in der Bilanzpressekonferenz, man komme gestützt auf Zahlen von unabhängigen Dritten zu anderen Markteinschätzungen als der Investor aus London. Einen strategischen “U-Turn” werde es nicht geben.Silver Arrow Capital, gegründet und geführt von dem deutschen Industriemanager Thomas Limberger, verweist darauf, der Aktienkurs von Rofin habe sich in den vergangenen Jahren unterdurchschnittlich entwickelt, was auf eine verfehlte Strategie, mangelnde Kontrolle durch den Aufsichtsrat und ineffizientes Management zurückzuführen sei. Der Investor hält neue Aufsichtsratsmitglieder für erforderlich, “die Rofin bei einer Neuausrichtung unterstützen und neue Perspektiven mit größerem Fokus auf die Rechenschaftspflicht gegenüber den Aktionären bieten”. Auf der Hauptversammlung von Rofin-Sinar im nächsten Jahr will die Beteiligungsgesellschaft, die die Ernennung des ehemaligen Chief Operating Officer Merk zum Vorstandsvorsitzenden kritisiert, drei neue Aufsichtsratsmitglieder nominieren.Vorstandschef Merk erklärte, man spreche über die Aufstellung im Board. Mit den Vorschlägen von Silver Arrow Capital für Verbesserungen stimme man “zum Teil überein”. Er verwies auf positive Effekte durch ein neues Spar- und Effizienzsteigerungsprogramm und durch eine Straffung der Konzernstrukturen, die trotz eines von Wechselkursschwankungen verursachten Umsatzrückgangs zu einem Anstieg des Gewinns je Aktie im Ende September abgelaufenen Geschäftsjahr 2014/15 um 64 % auf 1,46 Dollar beigetragen hätten. Für die neue Berichtsperiode stellt Rofin-Sinar eine weitere Steigerung auf 1,70 Dollar bis 1,90 Dollar je Aktie in Aussicht.Seinen hohen Barmittelbestand will das Unternehmen nach einem Board-Beschluss vor einer Woche für einen Aktienrückkauf bis zu einem Wert von 50 Mill. Dollar in den nächsten 18 Monaten nutzen. In dem Rückkaufprogramm sieht Vorstandschef Merk einen Beleg für das Vertrauen in die langfristige Ertragslage des Unternehmens und für das Engagement, den Unternehmenswert im Interesse der Aktionäre zu steigern. “Wir schränken uns damit weder bei Investitionen noch bei möglichen Zukäufen ein.” Rofin hofft mit Blick auf Verbesserungen von Marge und Cash-flow auf weitere Impulse durch Wachstum von mehr als 50 % im Geschäft mit Hochleistungsfaserlasern und Ultrakurzpulslasern im neuen Jahr.