Neuer Catoil-Eigentümer erwägt Akquisitionen

Dijols will Aufsichtsrat führen - Auf Vorstandssuche

Neuer Catoil-Eigentümer erwägt Akquisitionen

md/Reuters Frankfurt/Wien – Der neue Großaktionär des österreichischen Bohrtechnikspezialisten Catoil, Maurice Dijols, will das Wachstum des Unternehmens trotz des Ölpreisverfalls und des schwachen Rubel vorantreiben. “Es gibt keine Pläne, die Investitionen zurückzuschrauben”, sagte der Franzose. Dijols, der in London lebt und lange Zeit für den US-Ölfeldausrüster Schlumberger in Russland tätig war, kontrolliert über mehrere Gesellschaften 87,07 % der bis vor kurzem im SDax enthaltenen Gruppe, die vor allem in Russland für Großkunden wie Lukoil und Rosneft tätig ist. Kunden ins Ausland folgenUm das Geschäft wie angekündigt zu erweitern, nimmt Dijols auch Zukäufe ins Visier. Dabei könnte Catoil das schwierige Umfeld für die Ölindustrie sogar in die Hände spielen. “Mit Blick auf den Markt und die Verschuldung könnte es einige Gelegenheiten geben, Firmen zu kaufen”, sagte er. Eine festgelegte Strategie sei das aber nicht, schränkte er ein. Künftig solle Catoil nicht nur in Russland und Kasachstan tätig sein, sondern seinen russischen Kunden auch in andere Märkte folgen. Dijols will Catoil künftig als Aufsichtsratsvorsitzender kontrollieren. Das Gremium soll auf einer Hauptversammlung Ende Februar neu besetzt werden und dann rasch ein internationales Managementteam einsetzen. Der alte Vorstand hatte nach einem Tauziehen zwischen dem Franzosen und den früheren Eigentümern geschlossen seinen Rücktritt erklärt (vgl. BZ vom 23.12.2014). Kaufoption von Höft gratisDijols hatte Ende Oktober in einer umstrittenen Transaktion ein Aktienpaket von 47,7 % in seinen Bestand gebracht und daraufhin weitere rund 40 % über ein Pflichtübernahmeangebot eingesammelt. Eingefädelt habe er seinen Einstieg mit Hilfe einer Kaufoption, die ihm der deutsche Wirtschaftsprüfer Walter Höft als einer der früheren Eigentümer im vergangenen Jahr eingeräumt habe, sagte Dijols. Für diese Option habe er nichts bezahlt. Das Pflichtübernahmeangebot habe er mit Hilfe eines Kredits finanziert.Der Streubesitzanteil an Catoil dürfte im einstelligen Bereich liegen, da neben den 87 % von Dijols nach früheren Angaben der US-Vermögensverwalter Fidelity noch knapp 4 % hält. Die Marktkapitalisierung des in Wien ansässigen Unternehmens liegt bei 530 Mill. Euro.