WERTBERICHTIGT

Neuer Chef, alte Agenda

Börsen-Zeitung, 7.11.2014 Mit einem neuen Konzernchef verbindet sich in der Regel bei Unternehmen in Umbruchphasen die Hoffnung auf absehbare Besserungen. Doch Olaf Berlien, der bei Osram zum Jahreswechsel die Nachfolge von Wolfgang Dehen antritt,...

Neuer Chef, alte Agenda

Mit einem neuen Konzernchef verbindet sich in der Regel bei Unternehmen in Umbruchphasen die Hoffnung auf absehbare Besserungen. Doch Olaf Berlien, der bei Osram zum Jahreswechsel die Nachfolge von Wolfgang Dehen antritt, kommt nicht als Messias zum verunsicherten Lichttechnikkonzern. Der ehemalige ThyssenKrupp-Vorstand wird vermutlich den radikalen Umbauprozess des früheren Siemens-Topmanagers fortsetzen. Für Berlien bedeutet das eine Kärrnerarbeit beim traditionsreichen Münchner Unternehmen. Der zuletzt beschleunigte Stellenabbau ist beschlossene Sache. Der neue Vorstandschef kann zwar vielleicht neue Akzente bei der Restrukturierung setzen, die Transformation des Unternehmens geht aber unaufhaltsam voran. Dafür sorgt der harte Preis- und Verdrängungswettbewerb in der weltweiten Lichttechnikindustrie. Berlien ist also wirtschaftlichen Sachzwängen ausgesetzt. In dieser schwierigen Lage wird auch er auf Tempo setzen. Eine Ruhephase kann es bei Osram nicht geben. Ansonsten würden sich die Perspektiven der Firma rasch verdunkeln.sck