Militärtransporter

Neuer Exportkunde für den Airbus-A400M

Airbus beendet die Sommerpause mit einer Reihe von Neuigkeiten. So konnte der Luft- und Raumfahrtkonzern, der gerade die Verhandlungen mit der IG Metall über einen Konzernumbau führt und der das A380-Programm früher als erwartet beenden will, mit...

Neuer Exportkunde für den Airbus-A400M

wü Paris

Airbus beendet die Sommerpause mit einer Reihe von Neuigkeiten. So konnte der Luft- und Raumfahrtkonzern, der gerade die Verhandlungen mit der IG Metall über einen Konzernumbau führt und der das A380-Programm früher als erwartet beenden will, mit Kasachstan einen weiteren Exportkunden für den Militärtransporter A400M gewinnen. Kasachstan hat zwei Exemplare bestellt, von denen das erste 2024 ausgeliefert werden soll. Die Zivilflugzeugsparte konnte zudem gerade eine Bestellung für 36 A321-Jets von Jet2 verbuchen.

Kasachstan wird dank der Bestellung, die auch eine Absichtserklärung für Wartungsarbeiten umfasst, zur neunten Betreibernation des 2003 lancierten Militärtransporters nach Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Spanien, der Türkei, Belgien, Malaysia und Luxemburg. Airbus Defence and Space ist mit Dassault Aviation auch federführend bei dem künftigen europäischen Luftkampfsystem namens FCAS (Future Combat Air System). Die Verteidigungsminister Deutschlands, Frankreichs und Spaniens haben sich gerade über die Verträge für die Fortsetzung des Programms bis zum für 2027 geplanten Erstflug des ersten Demonstrator-Prototyps des neuen Kampfflugzeugs geeinigt. Sie wollen dafür 8,6 Mrd. Euro investieren.

Dagegen kommt das Ende des A380-Programms nun doch schneller als geplant. Das letzte Exemplar des Großraumflugzeugs soll nun bereits im November an Emirates ausgeliefert werden und nicht erst wie bisher geplant Mitte nächsten Jahres. Der Golf-Carrier ist der mit Abstand größte A380-Kunde. Er hat insgesamt 123 Exemplare des A380 bestellt, von denen 120 bereits ausgeliefert wurden. Man werde in diesem Jahr die drei letzten bestellten Maschinen erhalten, teilte Emirates nun mit. Airbus hatte insgesamt 251 Bestellungen für den 2007 erstmals ausgelieferten A380 erhalten – weit weniger als die zunächst erhofften 1200 Aufträge. Ex-Konzernchef Tom Enders hatte deshalb Anfang 2019 das Ende des Programms beschlossen.

Sein Nachfolger Guillaume Faury hatte im April angekündigt, dass Anfang 2022 Teile von Airbus Operations und ein Großteil von Premium Aerotec in eine neue Tochter eingegliedert werden sollen. Sie soll sich um die Montage etwa von großen Rumpfteilen kümmern. Eine weitere neue Tochter soll sich auf die Fertigung von Einzelteilen und Kleinkomponenten konzentrieren. Über den geplanten Umbau verhandelt der Flugzeugbauer nun in Hamburg, wo das letzte A380-Exemplar ausgeliefert werden soll, seit Mittwoch mit der Gewerkschaft IG Metall.

Gespräche mit Gewerkschaft

Die Mitarbeiter des Konzerns wehren sich gegen die geplante Ausgliederung. Rund 13000 von ihnen in Hamburg, Bremen, Stade und Augsburg sind von den Umbauplänen betroffen. Airbus-Verhandlungsführer Lars Immisch betonte, es gehe nicht darum, Stellen abzubauen. Vielmehr müssten jetzt mit einer neuen Unternehmensstruktur die Weichen gestellt werden, damit auch in den 2030er-Jahren noch Flugzeuge gebaut werden können. Die nächste Gesprächsrunde mit den Gewerkschaften soll am 7. September stattfinden.