Neuer Großaktionär von CA Immo kommt aus Zypern
wb Frankfurt – Die österreichische CA Immo hat einen neuen Großaktionär: Unicredit Bank Austria verkauft ihr Paket von 16,35 % an die O1 Group aus Zypern, die russische Wurzeln hat. Es geht um eine Bewertung von 295 Mill. Euro. Die CA-Aktien liegen zu 50 % im privaten Streubesitz (18 000 Anleger) sowie über 33 % im institutionellen Free Float. Westliche Sanktionen gegen Russland sollen bei den Verhandlungen kein Thema gewesen sein.CA Immo war 1987 eine Gründung der Bank Austria Creditanstalt (BA-CA). Unicredit hatte im Juli angekündigt, ihr Paket verwerten zu wollen. Die Immobiliengruppe ist an der Wiener Börse derzeit 1,54 Mrd. Euro schwer. Noch Anfang 2011 hatte die Unicredit Bank Austria ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot zum Erwerb der CA Immo vorgelegt, deren Immobilienportfolio mit 3,5 Mrd. Euro bewertet wird.O1 zahlt 18,50 Euro je Aktie, der Kurs stand am Freitag bei 15,76 Euro. Die Prämie zum Kurs entspreche einem Abschlag zum Nettovermögenswert je Aktie. Es geht um knapp 16 Millionen Inhaberaktien sowie vier Namensaktien, von denen jede zur Entsendung je eines Aufsichtsratsmitglieds berechtige. O1 habe aber derzeit keine Pläne, diese in Anspruch zu nehmen.O1 plant nach eigenen Angaben, ein freiwilliges Übernahmeangebot an die Aktionäre der CA Immo für eine solche Zahl an Aktien zu stellen, dass zusammen mit dem Unicredit-Paket 26 %, also die Sperrminorität erreicht wird. Auch dabei soll es um 18,50 Euro je Aktie gehen. Weiter will O1 derzeit nicht aufstocken.O1 sei eine private Holding, die sich in Investments und Asset Management in Real Estate und Finance tummele. Sie gehört dem russischen Milliardär Boris Mints und seiner Familie. Die O1-Immobilientochter mit einem 4,5 Mrd. Dollar schweren Portfolio besitzt große Bürogebäude in Moskaus Innenstadt. Mit der Beteiligung an CA Immo möchte O1 ihr Engagement außerhalb Moskaus ausbauen. Ein wesentliches Asset seien über 60 % an O1 Properties. Weitere Großaktionäre von O1 Properties seien IVT mit 26 % und Goldman Sachs mit 12 %. Letztere war im Sommer für 200 Mill. Dollar eingestiegen, als Sanktionen schon diskutiert wurden.Ithuba Capital, Goldman und J. P. Morgan begleiten O1, J. P. Morgan stellt die Finanzierung. Goldman Sachs stelle eine Finanzierung über 100 Mill. Dollar.