Neuer Milliardendeal in der Pharma

Eli Lilly kauft Bayer-Forschungspartner Loxo Oncology für 8 Mrd. Dollar - Stattliche Prämie

Neuer Milliardendeal in der Pharma

Der Fusionsreigen in der Pharmaindustrie setzt sich fort. Der US-Arzneimittelkonzern Eli Lilly übernimmt für 8 Mrd. Dollar das auf Krebstherapien fokussierte US-Biotechunternehmen Loxo Oncology. Loxo hat mit Bayer eine Partnerschaft in der Krebsforschung.swa Frankfurt – Im Gesundheitsmarkt wird der nächste Milliardendeal auf die Schiene gesetzt. Nach dem spektakulären Jahresauftakt mit der 74 Mrd. Dollar schweren Übernahme von Celgene durch Bristol-Myers Squibb setzt sich nun Eli Lilly ins Rampenlicht. Der US-Pharmakonzern bietet 8 Mrd. Dollar in bar für das US-Biotechunternehmen Loxo Oncology.Loxo ist ein wichtiger Forschungspartner von Bayer und fokussiert auf die Bekämpfung bestimmter Krebsarten, die auf Genmutationen zurückzuführen sind. Das erste Produkt aus der Kooperation, Vitrakvi, hatte im November vergangenen Jahres in den USA die Zulassung erhalten. Das Mittel wird in Partnerschaft mit Bayer vertrieben. Analysten trauen dem Medikament einen Spitzenumsatz von 1 Mrd. Dollar zu. Im Bayer-Konzern wird betont, dass der Vertrag mit Loxo Oncology auch nach der Übernahme des Unternehmens vollumfänglich intakt bleibe. Die US-Biotechfirma hat drei weitere Wirkstoffe in der klinischen Entwicklung, davon zwei in Phase 1 und einen in Phase 2. Deutsche Bank berätFür den Erwerb von Loxo bietet Eli Lilly 235 Dollar je Aktie, was einen Aufpreis von fast 70 % zum Schlusskurs vom 4. Januar bedeutet. Die Loxo-Aktie sprang nach Bekanntgabe der Transaktion um 65 % auf 231 Dollar. Das Allzeithoch hatten die Titel zuvor im Juli 2018 bei 189,96 Dollar erreicht. Loxo war 2014 zu einem Marktwert von rund 200 Mill. Dollar an die Börse gegangen.Saldiert mit der Liquidität von Loxo ergibt sich nach Angaben von Lilly ein Kaufpreis von 7,2 Mrd. Dollar. Der US-Pharmakonzern wird in dem Deal von Deutscher Bank beraten, in rechtlichen Themen steht Weil, Gotshal & Manges zur Seite, für Loxo ist Goldman Sachs aktiv sowie die Kanzlei Fenwick & West. Die Transaktion soll Ende des ersten Quartals abgeschlossen werden.Loxo ist der größte Zukauf für Lilly in dem schnell wachsenden Markt für Krebsmittel. Im Mai vergangenen Jahres kündigte der US-Konzern die Übernahme von Armo Biosciences für 1,6 Mrd. Dollar an. Damit will Lilly ihr Portfolio von Wirkstoffen ausweiten, die im Kampf gegen Krebs das Immunsystem stärken. Die Bekämpfung von Krebs ist für den Konzern zum zentralen Therapiegebiet geworden. Das Unternehmen hat mit weltweit 42 000 Mitarbeitern zuletzt 2017 den Umsatz um 8 % auf knapp 23 Mrd. Dollar ausgebaut.Die Übernahme von Loxo will Eli Lilly aus vorhandener Liquidität und neuen Schulden finanzieren. Es werde keine Veränderung in der Dividendenpolitik geben, unterstreicht das Management. Der Aktienrückkauf werde im ersten Halbjahr 2019 auf 3,5 Mrd. Dollar begrenzt. Moody’s bestätigte das A2-Rating mit stabilem Ausblick. Der Zukauf soll auf Cash-Basis im Jahr 2022 zum Ergebnis beitragen. An der Prognose für 2020 hält Lilly fest, die Vorhersage für 2019 soll mit Bekanntgabe der Jahreszahlen 2018 am 13. Februar aktualisiert werden. Aus dem Erwerb sieht Lilly das Potenzial, Umsatz und Marge über die Zeit deutlich zu steigern.Loxo und Bayer hatten ihre Allianz Ende 2017 beschlossen, wobei das US-Unternehmen zum Auftakt eine Zahlung von 400 Mill. Dollar erhielt, weitere 450 Mill. sind vereinbart, wenn Zulassungs- und Vertriebsziele erreicht werden. Für Loxo war die Zahlung von Bayer zuletzt der wesentliche Erlösträger. In den ersten neun Monaten 2018 zum 30. September hat Loxo unterm Strich einen Verlust von 156 Mill. Dollar gezeigt nach 74 Mill. in der Vorjahreszeit.