Niederlage für Linde-Aktionäre
Reuters München – Aktionäre des Industriegasekonzerns Linde haben im Rechtsstreit über die Fusion mit Praxair eine Niederlage erlitten. Die Linde AG habe zu Recht auf einen Beschluss der Hauptversammlung über die Fusion verzichtet, urteilte das Landgericht München. Dass das Gericht das Vorgehen von Linde bestätigte, könnte nach Ansicht von Juristen auch Auswirkungen auf andere Fusionen haben. Mehrere Kleinaktionäre hatten die Linde AG verklagt, um vom Gericht feststellen zu lassen, dass die Hauptversammlung über die Fusion hätte abstimmen müssen. Die Klage werde abgewiesen, sagte der Vorsitzende Richter Helmut Krenek. Das deutsche Recht sehe in so einem Fall keinen Hauptversammlungsbeschluss vor. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Aktionärsanwältin Daniela Bergdolt sagte, sie werde eine Berufung gegen das Urteil prüfen. Bergdolt ist Vizepräsidentin der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW).Falls die Klage doch noch Erfolg habe, könnte das Bergdolt zufolge Schadenersatzansprüche nach sich ziehen. Denkbar seien auch Konsequenzen für die Zwangsabfindung der Minderheitsaktionäre, die ihre Aktien nicht in Papiere der neuen Dachgesellschaft Linde plc getauscht haben.Linde hatte argumentiert, die Anteilseigner hätten mit ihrer Entscheidung über einen Aktientausch bereits ihren Willen bekundet.