Nike deutet Turnaround in China an

Aktie legt 12 Prozent auf Rekord zu - Rohertragsmarge steigt erstmals seit 2010

Nike deutet Turnaround in China an

scd New York – Der US-Sportartikelhersteller Nike hat seine Investoren trotz eines erneuten Umsatzrückgangs in China mehr als zufriedengestellt. Die Nike-Aktie kletterte am Freitagvormittag um 12,2 % auf 60,12 Dollar und markierte damit ein Rekordhoch. Der Adidas-Wettbewerber musste im dritten Quartal des bis Ende Mai laufenden Geschäftsjahres zwar einen 9-prozentigen Rückgang der Erlöse im Reich der Mitte auf 635 Mill. Dollar hinnehmen. Dafür kletterten aber die Bestellungen für die laufende Periode um 3 %, sodass nach zwei Quartalen mit rückläufigen Erlösen der Turnaround in China in Reichweite rückt. Von Thomson Reuters befragte Analysten hatten im Schnitt mit einem Rückgang der Aufträge um mehr als 4 % gerechnet. Auch im Gesamtkonzern kletterten die Ordereingänge mit einem Plus von 7 % um mehr als zwei Prozentpunkte stärker als erwartet.Neben der Erholung in China überraschte Nike auch mit einem unerwartet kräftigen Ergebnisanstieg. Unter dem Strich verdiente der Sportartikelhersteller mit 866 Mill. Dollar rund 55 % mehr als in der Vorjahresperiode. Zwar profitierte Nike mit mehr als 200 Mill. Dollar vom Verkauf der Modemarke Cole Haan. Der Nettogewinn stieg allerdings auch bereinigt um den Sondereffekt um 16,3 % auf 662 Mill. Dollar. Das Ergebnis je Aktie kletterte um ein Fünftel auf 73 Cent je Titel und legte damit mehr als doppelt so kräftig zu wie der Konzernumsatz, der um 9 % auf 6,2 Mrd. Dollar vorangebracht wurde. Von Bloomberg befragte Analysten hatten im Schnitt nur mit einem Ergebnis von 66 Cent je Titel gerechnet.Für das in Beaverton (Oregon) ansässige Unternehmen machte sich im Ergebnis auch die Preisanhebung aus dem Vorjahr bezahlt, die erstmals seit 2010 einen Anstieg der Rohertragsmarge ermöglichte. “Sie sprechen schon seit Jahren davon, dass die Rohertragsmargen wieder steigen. Und jetzt scheint das einzutreffen”, räumt selbst Edward-Jones-Analyst Brian Yarbrough ein, der empfiehlt, die Aktie zu halten.Für das im Juni startende Geschäftsjahr prognostiziert Nike einen Umsatzanstieg im mittleren einstelligen Prozentbereich. Das bereinigte Ergebnis soll im mittleren Bereich zwischen 10 % und 20 % zulegen. Mit beiden Schätzungen liegt der Sportartikelhersteller in etwa im Rahmen der durchschnittlichen Analystenschätzungen.