Nike verliert Schwung auf dem Heimatmarkt

Bestellungen in Nordamerika kommen kaum voran

Nike verliert Schwung auf dem Heimatmarkt

sp New York – Der weltgrößte Sportbekleidungshersteller Nike hat mit enttäuschenden Ordereingängen für die nächsten Monate die Erwartungen verfehlt. Unter Investoren wächst trotz eines starken Auftaktquartals die Sorge, dass der US-Konzern im Wettbewerb mit Konkurrenten wie Adidas oder Under Armour an Schwung verliert. Im nachbörslichen Handel verlor die Aktie bis zu 5 %. Am Mittwochmittag notierte das Papier gut 3 % im Minus.Die Bestellungen blieben bereits zum dritten Mal nacheinander hinter den durchschnittlichen Analystenerwartungen zurück. Die Orders für Auslieferungen von September bis Januar stiegen um 7 %. Das ist der niedrigste Wert seit fünf Quartalen. Analysten hatten dem Konzern im Schnitt 8 % zugetraut. In Nordamerika kamen die Bestellungen gerade noch um 1 % voran, während Experten im Schnitt mit einem Zuwachs von 5 % gerechnet hatten.In dem bis Ende August reichenden ersten Quartal legten die Umsätze mit Unterstützung von Fußball-Europameisterschaft und Olympischen Sommerspielen um 8 % auf 9,1 Mrd. Dollar zu und übertrafen damit die durchschnittlichen Erwartungen. Währungsbereinigt betrug das Plus gut ein Zehntel. Der Gewinn verbesserte sich um 6 % auf 1,2 Mrd. Dollar. Dies war vor allem einer deutlich niedrigeren Steuerquote geschuldet. Der Gewinn je Aktie belief sich auf 0,73 Dollar, was um 17 Cent über den Analystenschätzungen lag. Allerdings hatte Nike zuletzt in großem Umfang eigene Papiere zurückgekauft, was den Gewinn je Anteilschein treibt.Den deutschen Rivalen Adidas konnte Nike bei der Fußball-Europameisterschaft als Ausrüster von Titelträger Portugal und des zweitplatzierten Gastgebers Frankreich ausstechen. Doch die Marke mit den drei Streifen setzt dem Branchenprimus in den USA immer stärker zu, vor allem im Geschäft mit Freizeitsportschuhen. Druck spürt Nike zudem im Geschäft mit Basketballausrüstung, eigentlich eine Domäne der Marke mit dem “Swoosh”. Hier hat der US-Branchenzweite Under Armour zuletzt aufgeholt, auch wenn Analysten der Deutschen Bank Nike wieder einen besseren Zug zum Korb attestieren. In den 13 Wochen bis Ende August habe der Konzern seinen Marktanteil in dieser Kategorie auf 92 % ausgebaut, nachdem er in den Wochen zuvor auf 90 % zurückgefallen war.