Nissan stellt sich auf hohe Verluste ein
mf Tokio – Der japanische Renault-Partner Nissan stellt sich auf anhaltend rote Zahlen ein. Im begonnenen Geschäftsjahr (seit 1.4.) soll der Nettoverlust mit 670 Mrd. Yen (5,4 Mrd. Euro) auf dem Niveau des Vorjahres stagnieren. Im abgelaufenen Jahr hatte Nissan den ersten Nettoverlust seit elf Jahren eingefahren.Laut der Prognose für 2020 schrumpft der Umsatz um 21 % auf 7,8 Bill. Yen (63,4 Mrd. Euro), während der operative Verlust um knapp das 12-Fache auf die Rekordsumme von 470 Mrd. Yen (3,8 Mrd. Euro) springen soll. Der globale Absatz würde um 16,3 % auf 4,125 Millionen Stück zurückgehen. Ohne China erwartet Nissan einen Verkaufsrückgang um 21,7 %.Die pandemiebedingt schlechten Zahlen für das erste Quartal illustrierten die Schieflage von Japans zweitgrößtem Autobauer: Nach einem winzigen Plus im Vorjahr von 6,4 Mrd. Yen explodierte der Fehlbetrag im Zeitraum April bis Juni auf 286 Mrd. Yen. Der Umsatz sackte um die Hälfte auf 1,2 Bill. Yen (9,8 Mrd. Euro) ab. In der Folge gerät das Unternehmen in ein finanziell zunehmend schweres Fahrwasser.Die Barmittel schrumpften binnen eines Jahres um drei Viertel auf 235 Mrd. Yen (1,9 Mrd. Euro). Der freie Cash-flow im Quartal war negativ. Der Fehlbetrag wuchs um mehr als das Doppelte zum Vorjahr auf – 815,7 Mrd. Yen (6,6 Mrd. Euro). Als Grund nannte Finanzvorstand Stephan Ma die Vorauszahlungen an Zulieferer. Jedoch habe man eine frische Anleihe begeben und die Kreditlinien noch nicht ausgeschöpft.Vorstandschef Makoto Uchida bekräftigte den bis März 2024 laufenden “Transformationsplan”, der eine operative Marge von 5 % als Ziel hat. Dafür soll die Fabrikkapazität um ein Fünftel auf 5,4 Millionen Stück sinken und somit auch die Fixkosten. Außerdem setzt die neue Führung auf eine Modelloffensive in den Hauptmärkten USA und Japan und mehr elektrifizierte Fahrzeuge.