Nokia streicht in Deutschland 520 Stellen
hei Frankfurt – Nokia setzt in Deutschland erneut den Rotstift an. Im Zuge des globalen Sparprogramms, mit dem bis Ende 2020 rund 700 Mill. Euro gehoben werden sollen, streicht der Telekomausrüster 520 Stellen in Deutschland. Der geplante Stellenabbau werde alle Geschäftsbereiche, Funktionen und Standorte hierzulande betreffen, teilte das Unternehmen mit, das Ende 2018 noch 3 500 Mitarbeiter in Deutschland hatte. Historisch waren es deutlich mehr, nachdem Nokia einst noch als Handy-Weltmarktführer ihre Netzwerkaktivitäten mit denen von Siemens zusammengelegt hatte. “Unerlässliche” MaßnahmeDer finnische Konzern bezeichnete die Maßnahmen als “unerlässlich, um die langfristige Wettbewerbsfähigkeit von Nokia zu sichern”. Der Wettbewerb in der Branche “findet weltweit statt und ist sehr hart, was auch Deutschland betrifft”, heißt es weiter. Die weltweite Nummer 3 unter den Telekomausrüstern macht nach eigenen Angaben “gute Fortschritte” im Bemühen, “leistungsstarke End-to-End-Netze” zu bauen, neuen Branchen- und Unternehmenssegmente zu erschließen und ein eigenständiges Software-Geschäft aufzubauen. Auch der kommerzielle Anlauf von 5G-Netztechnik komme gut voran.Die Branche leidet seit einigen Jahren unter einer Umsatzflaute, weil der Markt mit 4G-Technik kaum noch wächst und die Nachfrage der Telekom-Netzbetreiber nach 5G noch sehr verhalten ist. Die Standardisierung ist noch nicht abgeschlossen, und auch die Lizenzvergabe steht zumindest in Europa noch weitgehend aus. Die Stagnation hat zu hohem Wettbewerbsdruck geführt, der vor allem von den chinesischen Anbietern über den Preis ausgeübt wird. Huawei hat auf diese Weise den langjährigen Weltmarktführer Ericsson vom Thron und in die Krise gestürzt. Allerdings sind die erfolgreichen Chinesen nun weltweit im Fokus der Sicherheitsbehörden wegen Spionagesorgen.