Nokia verteilt Milliarden an Aktionäre

Netzwerkausrüster hebt Ertragserwartungen an - Aktie haussiert

Nokia verteilt Milliarden an Aktionäre

hei Frankfurt – Im Zuge der Übernahme des Konkurrenten Alcatel-Lucent und der Neuausrichtung des Konzerns nach dem Verkauf des Kartendienstes Here will Nokia insgesamt 4 Mrd. Euro an die Aktionäre verteilen, wie das Unternehmen mitteilt. Der Konzern habe die Bilanz einem “7-Mrd.-Euro-Optimierungsprogramm” unterzogen, das Spielraum für ordentliche Dividendenzahlungen von 0,10 Euro je Aktie für 2015 und 0,15 Euro je Aktie für den kommenden Turnus eröffne sowie ein Aktienrückkaufprogramm von 1,5 Mrd. Euro ermögliche. 3 Mrd. Euro sollen für die Rückführung der Verbindlichkeiten aufgewendet werden, so dass Nokia auch danach über eine sehr starke Bilanz verfügen werde. Die Aktie schoss in Helsinki um knapp 10 % auf 6,66 Euro in die Höhe.Der finnische Konzern, der sich mit dem Verkauf der Handy-Sparte an Microsoft und der Trennung von Here komplett transformiert hat, rechnet auch mit schnelleren Fortschritten bei der Integration von Alcatel-Lucent. Das Closing der Transaktion wird nun ein Vierteljahr früher, im ersten Quartal 2016 erwartet. Außerdem will Nokia die avisierten Synergien von 900 Mill. Euro jährlich bereits 2018 und damit ein ganzes Jahr früher voll ausschöpfen. Umsatz sinktIm dritten Quartal musste der Netzwerkausrüster einen währungsbereinigt leichten Umsatzrückgang von 2 % auf 3,04 Mrd. Euro hinnehmen, konnte aber die Ertragskraft erneut steigern. Die Bruttomarge kletterte auf 42,7 (42,1) %, während die operative Rendite (Non-IFRS) auf 15,6 % von 14,8 % vorankam. Das Management hob daher die Ertragserwartungen für das Gesamtjahr leicht an. Während die operative Marge bisher in der Mitte des langfristig angestrebten Korridors von 8 bis 11 % liegen sollte, wird nun das obere Ende der Spanne avisiert.Unter dem Strich gelang dem Unternehmen im Berichtsquartal ein Gewinnsprung (Non-IFRS) um 19 % auf 297 Mill. Euro. Tatsächlich sackte der Gewinn drastisch ab, allerdings infolge eines außerordentlichen Ertrags von 2,3 Mrd. Euro in der Vorjahresperiode.In der Umsatzentwicklung liefern die Finnen ein Kontrastprogramm zum Wettbewerber Ericsson. Das Chinageschäft, das bei den Schweden Schwächen zeigte, stützte bei Nokia den Umsatz in der Kernsparte, jedoch reichte das dortige Wachstum nicht aus, um Einbußen in Europa und Nordamerika auszugleichen. So fielen die Erlöse der Netzwerkdivision um 2 %. Dabei stotterte der Verkauf von Netztechnik (Mobile Broadband), bei dem ein Rückgang von 6 % verzeichnet wurde, während der Dienstleistungsbereich Global Services 3 % zulegen konnte. Auch die zweite kleinere Sparte Technologies konnte den Umsatz um 7 % steigern und auch die Profitabilität erhöhen. CEO erkennt FortschritteIn den ersten neun Monaten ergab sich bei Nokia ein Umsatzplus von 8 %, die operative Marge (Non-IFRS) landete bei 11 %. Konzernchef Rajeev Suri fasste den Quartalsverlauf mit den Worten “Fortschritt und Performance” zusammen und zeigte sich insbesondere mit der nachhaltigen Ertragssteigerung zufrieden. Zusammen mit Alcatel-Lucent werde man weiteren Wert für die Aktionäre schaffen, versprach er.