DAS CFO-INTERVIEW

Norma schielt auf Übernahmen

Industriezulieferer setzt auf Schuldscheine auch zur Akquisitionsfinanzierung

Norma schielt auf Übernahmen

wb Frankfurt – Der Zulieferkonzern Norma schaut sich nach weiteren Übernahmen um. Gerade wurde der Erwerb des Autoline-Geschäfts von Parkers Geschäftseinheit Fluid System Connectors vereinbart. “Wir sehen uns intensiv nach möglichen Zielen um. Norma hat ein stringentes Raster für die strategische Perspektive: Wir kaufen Verbindungstechnik. Und es muss um Wachstum gehen, um margenattraktive Geschäfte in Nischen.” Das hat Michael Schneider, der CFO des MDax-Unternehmens, im Interview der Börsen-Zeitung gesagt. Der 53-jährige Manager ist gut ein Jahr bei dem Konzern aus Maintal bei Frankfurt im Amt.Die Marge von im Schnitt mehr als 17 % auf operativer Basis (Ebita) soll gehalten werden, so dass Akquisitionen diese Marge mitbringen müssten oder im Verbund rasch erreichen könnten. “Wenn wir den Leverage von 2,5 ausschöpfen würden (…), dann wären 150 Mill. bis 180 Mill. Euro auf Basis der Ergebnisse von 2015 möglich”, sagt er zur Größenordnung in Frage kommender Ziele.Diese Investments müssten im Rückfluss nach drei bis fünf Jahren über den Kapitalkosten von 8 bis 9 % liegen, um “langfristig wertschaffendes Wachstum” zu erzielen. Schneider hält es für geboten, trotz der niedrigen Zinsen die Kapitalkosten in dieser Höhe anzusetzen: “Es wäre ein Fehler, die aktuellen Kapitalkosten als Messlatte zu nehmen.”In der Verschuldung setze sich Norma kein Minimumziel. Doch “als Limit wollen wir einen Leverage von 2,5 nicht überschreiten”, um in der “Komfortzone” zu bleiben. In der Finanzierungsstruktur setzt der CFO stark auf Schuldscheindarlehen, wo Norma Wiederholungstäter ist. In Kürze wird ein neues Schuldscheindarlehen über 150 Mill. Euro bekannt gegeben. Und das Unternehmen nutzt eine syndizierte Bankenfinanzierung von 100 Mill. Euro, die jüngst flexibilisiert wurde. Über alle Instrumente liegen die durchschnittlichen Finanzierungskosten dann bei knapp über 2 %, berichtet Schneider. Anleihen wären zwar grundsätzlich ein Thema, doch sei das Volumen, das Norma benötige, für den Bondmarkt zu gering.—– Interview Seite 8