Lieber spät als nie. Nach diesem Motto will nun auch Novartis in das Geschäft mit neuartigen Cholesterinsenkern eintreten. Fast 10 Mrd. Dollar bieten die Schweizer für den Kauf des Biotechunternehmens The Medicines, das ein entsprechendes Medikament demnächst zur Verkaufszulassung in den USA und in der EU anmelden will. Mit Sanofi und Amgen tummeln sich schon seit mehr als vier Jahren zwei gewichtige Konkurrenten auf dem jungen Markt. Für Novartis-Chef Vasant Narasimhan ist das kein Grund zur Zurückhaltung. Der Amerikaner beweist einmal mehr, dass er gerne hohe Wetten abschließt. Unter Einschluss des vorliegenden Gebotes akquirierte Novartis seit 2017 sechs Unternehmen im Maximalwert von über 30 Mrd. Dollar. Damit ist der letztjährige Erlös aus dem Verkauf des Geschäftes mit rezeptfreien Medikamenten (13 Mrd. Dollar) längst aufgebraucht. Doch die steigenden Schulden scheinen die Novartis-Investoren bislang ebenso wenig zu beunruhigen wie die Risiken der Akquisitionsstrategie. Die Aktien notieren nur knapp unter ihrem sommerlichen Allzeithoch. dz