Nur zwei Jahre nach IPO plant CVC neue Offerte
wb Frankfurt – Erneut wird der europäische Finanzinvestor CVC zum Wiederholungstäter: Die Beteiligungsgesellschaft will den schwedischen Baustoff- und Werkzeughändler Ahlsell gerade zwei Jahre nach dessen IPO in Stockholm wieder von der Börse nehmen. CVC kündigte eine Übernahmeofferte über 55 skr je Aktie an, was die Bewertung auf umgerechnet 2,3 Mrd. Euro stellt. Auf einen Ankeraktionär kann CVC zählen: sich selbst, denn die Beteiligungsgesellschaft hält 25,1 % und ist damit größter Anteilseigner.Schon den Essener Energiekostenabrechner Ista hatte CVC zweimal gekauft: 2003 und nach dem Exit 2007 erneut 2013. Im vorigen Jahr wurde Ista für 5,8 Mrd. Euro an eine Infrastrukturgesellschaft, hinter welcher der chinesische Milliardär Li Ka-shing steht, veräußert.”Unsere Erfahrung mit dem Unternehmen ermöglicht es uns, ihm beim weiteren Wachstum im Kerngeschäft zu helfen”, begründet CVC-Manager Sören Vestergaard-Poulsen das zweite Angebot für Ahlsell. Es sei sinnvoller, den Sanitär- und Elektroausrüster angesichts eines drohenden Abschwungs der Baukonjunktur abseits der Börse fortzuentwickeln. Für die ersten neun Monate meldete Ahlsell 2,2 Mrd. Euro Umsatz und ein operatives Ergebnis (Ebitda) von 180 Mill. Euro (plus 8,6 %).Die Fremdfinanzierung stellen Goldman Sachs und Deutsche Bank. Geboten werden 55 skr je Aktie, was einer Prämie von 32,5 % auf den Kurs am Tag zuvor entspreche. Eine höhere Offerte schließt CVC aus. Die Aktie hatte allein dieses Jahr 21 % verloren und lag zuletzt unter dem Ausgabepreis von 46 skr. Beim IPO 2016, dem größten in Stockholm seit 16 Jahren, lag die Preisspanne bei 45 bis 58 skr. Es gab keine Kapitalerhöhung. CVC hatte den 1877 gegründeten Händler 2012 von Goldman Sachs und Cinven für 2,4 Mrd. Dollar inklusive Schulden übernommen, die das Unternehmen seit 2006 hielten. Zuvor war Nordic Capital investiert. Goldman Sachs und Carnegie sowie Roschier Advokatbyra, Freshfields Bruckhaus Deringer und Clifford Chance beraten CVC.