Octopus Energy sammelt 800 Mill. Dollar ein
Octopus Energy erhält 800 Mill. Dollar
Britisches Grünstrom-Einhorn steigert Bewertung um 60 Prozent
kro Frankfurt
Der britische Ökostrom-Anbieter Octopus Energy, der innerhalb von wenigen Jahren nach seiner Gründung zu einem der größten Versorger Großbritanniens aufgestiegen ist, erhält von Bestandsinvestoren eine Finanzspritze von 800 Mill. Dollar. Beteiligt haben sich die australischen und japanischen Energieriesen Origin Energy und Tokyo Gas, der kanadische Pensionsfonds Canada Pension Plan sowie die vom ehemaligen US-Vizepräsidenten Al Gore mitgegründete Investmentgesellschaft Generation Investment Management, wie Octopus Energy mitteilte.
Im Rahmen der Finanzierungsrunde sei die Bewertung des Start-ups, das einst als reines Software-Start-up gegründet worden war, um 60% auf 7,8 Mrd. Dollar gestiegen, hieß es weiter. Insgesamt hat Octopus bislang etwa 2,5 Mrd. Dollar an Wagniskapital eingesammelt.
Starkes Wachstum
Octopus Energy ist neben der Energieversorgung auch in der Energieerzeugung, im Wärmepumpen- und Solaranlagengeschäft und im E-Auto-Leasing tätig. Bekannt ist die Firma zudem für ihre Technologieplattform namens "Kraken", mit der Kundenkonten vereinfacht verwaltet werden können und für deren Nutzung das Start-up auch Lizenzen an Wettbewerber vergibt. 2020 war die von Greg Jackson gegründete Firma erstmals ins europäische Ausland expandiert - und zwar nach Deutschland. Mittlerweile ist sie in 17 Ländern tätig und hat im September dieses Jahres vom Energieriesen Shell das deutsche und britische Haushaltskundengeschäft übernommen. Dadurch war Octopus in Großbritannien auf 6,6 Millionen und in Deutschland auf rund 300.000 Haushaltskunden angewachsen.
Das Unternehmen war im Geschäftsjahr 2021/2022 (das Ende April 2022 abgelaufen ist) stark gewachsen. Der Umsatz hatte sich mit 4,2 Mrd. Pfund (heute etwa 4,9 Mrd. Euro) im Vergleich zum vorherigen Geschäftsjahr mehr als verdoppelt. Unter dem Strich stand ein Verlust von 141 Mill. Pfund (166 Mill. Euro), was Octopus auf den Anstieg der Großhandelspreise für Energie in Folge des russischen Angriffs auf die Ukraine zurückführte.