Ohne Cevian läuft bei Bilfinger nichts mehr
po Frankfurt – Der schwedische Finanzinvestor Cevian hat den drastischen Kursverfall der Bilfinger-Aktie dazu genutzt, sein Engagement bei dem Mannheimer Konzern mit Eigenmitteln auf eine qualifizierte Minderheitsbeteiligung auszubauen. Die anfangs schwächer tendierende Aktie des MDax-Wertes reagierte auf die Pflichtveröffentlichung mit einem Sprung nach oben. Bei Xetra-Schluss notierte Bilfinger mit 47,33 Euro am Ende um 0,4 % fester.Cevian hatte im Mai eine Aufstockung um 1,3 auf 20,2 % bekannt gegeben, kurz nachdem die Bilfinger-Aktie mit 93 Euro eine Rekordhöhe erreicht hatte. Jetzt nutzte der Großaktionär das kurzzeitig mit 46,15 Euro erreichte Jahrestief, um seinen Einfluss bei dem Engineering- und Serviceskonzern preisgünstig auszuweiten. Cevian stockte um mehr als 5 Prozentpunkte auf eine Sperrminorität von 25,62 % auf und dürfte dafür gerade einmal gut 100 Mill. Euro eingesetzt haben. Der Bilfinger-Kurs hatte sich nach drei Gewinnwarnungen binnen weniger Wochen halbiert.In der Stimmrechtsmitteilung heißt es, die Investition diene nicht strategischen Zielen, sondern der Erzielung von Handelsgewinnen. Cevian baut also auf steigende Bilfinger-Kurse. Nicht ausgeschlossen ist, dass der Investor in den nächsten zwölf Monaten weitere Stimmrechte erwirbt. Unverändert legt Cevian Wert darauf, eine der Bedeutung der Beteiligung entsprechende Repräsentation im Aufsichtsrat zu haben. Bisher ist Cevian mit einem Vertreter in dem Gremium präsent.”Eine Veränderung der Besetzung des Vorstandes ist nicht geplant.” Nach dem Ausscheiden von Roland Koch hat der frühere Vorstandschef Herbert Bodner bei Bilfinger, vom Aufsichtsrat entsandt, die Führung interimistisch übernommen. An der Kapitalstruktur will Cevian nichts wesentlich verändern, auch nicht hinsichtlich der Dividendenpolitik.