Okay für Linde aus China
jh München – Linde und Praxair haben für ihren geplanten Zusammenschluss die Genehmigung der chinesischen Wettbewerbsbehörde erhalten. Jetzt fehlt den Industriegasekonzernen noch die Zustimmung in zwei anderen wichtigen Regionen: in den USA und Südkorea. Außerdem stehen die Entscheidungen in Argentinien und Chile aus. In 20 Ländern und Regionen haben die Unternehmen mittlerweile das Okay bekommen. Darunter ist die EU-Kommission, die das Vorhaben unter Auflagen freigegeben hat (vgl. BZ vom 21. August). Sie prüft aber noch den Käufer des europäischen Gasegeschäfts von Praxair, den japanischen Konkurrenten Taiyo Nippon Sanso.Die Aktienkurse der Fusionspartner legten nach der Genehmigung in China am Montag deutlich zu: Linde gewannen in Frankfurt 6,2 % auf 216,40 Euro, Praxair in New York in den ersten Handelsstunden 5 % auf 168,79 Dollar.Ob die Genehmigung in China mit Auflagen verbunden ist, teilten die Unternehmen nicht mit. Vor drei Wochen gab es Berichte aus China, wonach Linde unter anderem angeboten hat, sich aus einem Gemeinschaftsunternehmen zurückzuziehen. Es handelt sich um ein Joint Venture mit Guangzhou Iron and Steel Enterprises Group (Gise).Linde und Praxair haben noch gut drei Wochen Zeit: Wenn die Fusion bis zum 24. Oktober nicht vollzogen ist, scheitert sie voraussichtlich. Der Grund: Nach dem deutschen Wertpapierrecht muss der Zusammenschluss genau ein Jahr nach Ablauf der Umtauschfrist für die Linde-Aktien – vor der Verlängerung – perfekt sein. Die entscheidende Hürde ist offenbar die Wettbewerbsbehörde in den USA. Das Angebot von Linde, den überwiegenden Teil des Industriegasegeschäfts in Nordamerika zu verkaufen, reichte nicht aus. Angeblich sind die Käufer, das Familienunternehmen Messer und der Finanzinvestor CVC bereit, weitere Konzernteile zu übernehmen.