Ölpreis setzt BASF-Ergebnis unter Druck

Vorstandschef Bock erwartet für 2015 nur leichtes Umsatzwachstum und ein stagnierendes Betriebsergebnis

Ölpreis setzt BASF-Ergebnis unter Druck

Der niedrige Ölpreis und geopolitische Risiken vermiesen der BASF im Jubiläumsjahr die Stimmung: Für 2015 erwartet der weltgrößte Chemiekonzern bei einem nur leicht steigenden Umsatz sogar ein etwas rückläufiges Betriebsergebnis (Ebit). Vor Sondereinflüssen soll das Ebit Vorjahresniveau erreichen. Die Investitionen werden auf 4 nach 5,1 Mrd. Euro heruntergefahren.cd Ludwigshafen – Ein deutlich schwierigeres Geschäft erwartet die BASF im Jubiläumsjahr 2015. Volatile Öl- und Rohstoffpreise, Währungsschwankungen und die geopolitischen Risiken lassen den stark in USA, China und Russland engagierten Chemieriesen mit Vorsicht auf das Jahr seines 150-jährigen Bestehens blicken. Zwar unterstellt BASF leicht höhere Wachstumsraten der Weltwirtschaft von 2,8 % und der Chemieproduktion von sogar 4,2 %, doch wagt BASF-Chef Kurt Bock nur die Prognose eines “leicht steigenden” Konzernumsatzes und eines auf Vorjahresniveau liegenden Ebit vor Sondereinflüssen. Da 2014 hohe Sondererträge aus der Veräußerung des Styrolution-Anteils erzielt wurden, wird das Ebit 2015 sogar hinter dem Vorjahresniveau zurückbleiben, schreibt BASF im Ausblick des am Freitag vorgelegten Geschäftsberichts.Immerhin wird den Aktionären versichert, dass man die Dividende, die für 2014 auf 2,80 (i.V. 2,70) Euro je Aktie angehoben wird, auch für das Jubiläumsjahr wieder ausschütten will. Hoffnung auf einen Jubiläumsbonus für 2015 dürfen sich die Aktionäre aus heutiger Sicht wohl eher nicht machen. Wenigstens die Belegschaft soll aber vom 150. Geburtstag profitieren. Zusätzlich zu den regulären erfolgsabhängigen Boni sollen BASF-Beschäftigte im April weltweit Sonderzahlungen im Volumen von 100 Mill. Euro erhalten. Auch Chemicals schwächerZu schaffen macht BASF vor allem der gesunkene Ölpreis. Auch auf Basis ihrer Prognose eines jahresdurchschnittlichen Preises zwischen 60 und 70 Dollar/Barrel (Brent) nach 99 Dollar im Vorjahresdurchschnitt stellt sich der Konzern auf einen “deutlich geringeren Ergebnisbeitrag” im Segment Oil & Gas ein. Zuletzt hatte dieses Segment 1,8 Mrd. Euro Ebit erzielt. Leicht schwächer werde auch das Ebit vor Sondereinflüssen im Segment Chemicals ausfallen, das zuletzt mit 2,37 Mrd. Euro den größten Beitrag zum Konzern-Ebit von 7,36 Mrd. Euro lieferte. Bock begründet dies mit den Kosten für die Inbetriebnahme mehrerer Anlagen. Signifikant höhere Beiträge zum Konzern-Ebit verspricht sich Bock im laufenden Jahr von den drei Segmenten Performance Products, Functional Materials & Solutions sowie Agricultural Solutions. Bei den Performance Products will BASF organisch deutlich wachsen, die Produktionskapazitäten bei Dispersions & Pigments und Care Chemicals wurden erweitert. Dem Mengenwachstum werde aber Preisdruck gegenüberstehen. Functional Materials & Solutions sollen von der höheren Nachfrage der Automobil- und Bauindustrie profitieren. Bei Agricultural Solutions erwartet BASF 2015 gegenüber der zweiten Jahreshälfte 2014 unveränderte Preise, womit die angestrebte Absatzsteigerung zu deutlich höherem Umsatz und Ergebnis führen soll.Nach den Großprojekten der MDI-Anlage in China, der TDI-Anlage in Ludwigshafen und der Acrylsäure- und Superabsorberanlage in Brasilien wird BASF die Investitionen wieder etwas zurückfahren. Für 2015 sind rund 4 Mrd. Euro vorgesehen nach 5,1 Mrd. Euro im Jahr zuvor. Für die Jahre 2015 bis 2019 will BASF 19,5 Mrd. Euro für Sachinvestitionen ausgeben, davon ein Drittel im Segment Chemicals und ein Fünftel bei Oil & Gas.Hochfahren wird BASF die Forschungsausgaben, die zuletzt 1,9 Mrd. Euro betrugen. In Mumbai wird ein Forschungszentrum für Pflanzenschutz gebaut, in Schanghai soll der Innovation Campus – schon heute der größte BASF-Forschungsstandort in Asien – erweitert werden.—– Wertberichtigt Seite 8