OMV-Gewinn bricht wegen Ölpreisschwäche ein

Österreicher erwarten sinkende Raffinerie-Margen

OMV-Gewinn bricht wegen Ölpreisschwäche ein

md Frankfurt – Umsatz und Gewinn des österreichischen Öl- und Gaskonzerns OMV sind im ersten Quartal 2015 eingebrochen. Die Erlöse gingen im Vergleich zur Vorjahreszeit um 41 % auf 5,83 Mrd. Euro zurück, das Betriebsergebnis (Ergebnis vor Zinsen und Steuern, Ebit) fiel um zwei Drittel auf 228 Mill. Euro, und der Periodenüberschuss gab um 46 % auf 163 Mill. Euro nach, teilte der Konzern mit, der an der Börse 9,1 Mrd. Euro wert ist. Die OMV-Aktie, die ein Schwergewicht im Wiener Leitindex ATX ist, schloss 8,3 % schwächer bei 27,81 Euro. Beim Tagestief betrug das Minus 9,9 %.Der Umsatzrückgang war in diesem Ausmaß erwartet worden. Beim Überschuss seien die Markterwartungen aber leicht übertroffen worden, hieß es von Analysten. Gestützt wurde der Gewinn von höheren Ergebnisbeiträgen des Kunststoffherstellers Borealis, an dem OMV 36 % hält; er stieg von 13 auf 50 Mill. Euro. Zudem entlasteten niedrigere Zinsausgaben und eine von 29 auf – 8 % verbesserte Steuerquote.Andererseits habe vor allem der im Jahresvergleich um die Hälfte gesunkene Ölpreis belastet. Das führte dazu, dass das operative Ergebnis schwächer ausfiel als erwartet, vor allem im Upstream-Bereich (Exploration und Produktion). In dieser Sparte brach das Ebit von 601 Mill. auf 29 Mill. Euro ein. Ein spezielles Problem von OMV sind die Förderstandorte in Libyen und Jemen; dort gibt es anhaltende Sicherheitsprobleme, die die Produktion behindern.Der Ausblick für 2015 enttäuschte. Der Konzern stellt sich auf einen Brent-Preis zwischen 50 und 60 Dollar pro Barrel ein. Zudem rechnet das Unternehmen mit einem “herausfordernden” zweiten Quartal mit niedrigeren Raffinerie-Margen. Im ersten Viertel war das Ebit im Downstream-Bereich auf 217 (i.V. 95) Mill. Euro gestiegen. Mit dem Programm “Fit4Fifty” will OMV nun Kosten und Investitionen senken.