Online-Händler wirbeln Ranglisten durcheinander

PwC: Alibaba und Amazon nun größte Handelskonzerne nach Wal-Mart - Konsumgüterhersteller noch vorn

Online-Händler wirbeln Ranglisten durcheinander

md Frankfurt – Der Börsenwert der weltweit 100 größten Handels- und Konsumgüterkonzerne hat seit 2009 stärker zugelegt als die Kapitalisierung des Gesamtmarktes. Wie eine Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC zeigt, stieg der Marktwert dieser Unternehmen in den vergangenen sechs Jahren mit Stichtag 31. Mai um 184 % auf 5,18 Bill. Euro. Die 100 größten Handels- und Konsumgüterunternehmen in Europa verbuchten in dieser Zeit laut den Angaben einen Wertzuwachs auf 2,1 Bill. Euro (+ 176 %).Der Börsenwert der Top-10-Handelsunternehmen weltweit habe 2015 verglichen mit 2009 sprunghaft von 0,72 auf 1,21 Bill. Euro zugelegt, was sich auf die beiden Newcomer Alibaba und Amazon zurückführen lasse, die vom rasanten Wachstum des Online-Handels profitieren und nach der Nummer 1, Wal-Mart, nun an zweiter und dritter Stelle rangierten. “Der Online-Handel wächst weiter, vor allem in Wachstumsmärkten wie China”, betont Gerd Bovensiepen, Partner und Leiter des Geschäftsbereichs Handel und Konsumgüter bei PwC. Eine Folge ist, dass die weltweit zehn größten Händler dem derzeitigen Marktwert der Top-10-Konsumgüterkonzerne von 1,39 Bill. Euro immer näher kommen. Im Branchenvergleich sind diese jedoch noch deutlich wertvoller. So stieg der Börsenwert des Lebensmittelriesen Nestlé im Sechsjahresvergleich um mehr als 140 % auf gut 223 Mrd. Euro, womit die Schweizer von Rang 3 auf 1 kletterten. “Konsumgüterhersteller profitieren vom Ausbau der internationalen Marktposition ihrer Marken (…), dem Anstieg des privaten Konsums und einer wachsenden, kaufstarken Mittelschicht in den Emerging Markets”, erläutert Bovensiepen.US-Konzerne sind 39-mal und damit am häufigsten im Top-100-Ranking der Handels- und Konsumgüterkonzerne vertreten, gefolgt von Unternehmen aus Frankreich (8), Großbritannien (8), China und Japan (je 7). Die sieben chinesischen Firmen steigerten ihren Wert seit 2009 von 30 auf 378 Mrd. Euro. Nach Ansicht von Nadja Picard, Partnerin und Leiterin von Capital Markets bei PwC, werden vor allem Firmen aus den Emerging Markets ihre Marktposition ausbauen und damit zumindest auf ihren lokalen Märkten relevante Wettbewerber für die Global Player.Die zehn wertvollsten deutschen Handels- und Konsumgüterkonzerne steigerten ihren Börsenwert seit 2009 um 128 % auf 113 Mrd. Euro. Spitzenreiter ist Henkel, die auch im globalen Ranking um 26 Stellen auf Platz 36 vorrückte. Zalando, die 2014 an die Börse ging, gelangte direkt auf Rang 5. Dies zeige, wie stark Digitalisierung und Online-Handel auch die deutsche Handelslandschaft wandeln, meint Picard.