INTERNATIONALE AUTOMOBIL-AUSSTELLUNG

Opel bekräftigt Gewinnziel für 2016

Mit neuem Astra soll Preisqualität steigen

Opel bekräftigt Gewinnziel für 2016

po Frankfurt – Der Einbruch am russischen Automarkt und der von General Motors und der Tochter Opel beschlossene Rückzug aus diesem einst vielversprechenden Markt hat den Rüsselsheim Autobauer getroffen. Dennoch hält Opel daran fest, im nächsten Jahr die Gewinnschwelle zu überspringen. Zehn Quartale in Folge habe man schließlich die gesetzten Ziele nicht nur erreicht, sondern übertroffen. Als Marathonläufer, so Opel-Vorstandschef Karl-Thomas Neumann auf der IAA Pkw in Frankfurt, wisse er, dass die letzten Kilometer oft die schwersten seien.Der in Frankfurt vorgestellte neue Astra, der als Kompaktmodell gegen den VW-Bestseller Golf und den Ford Focus antritt, soll dabei helfen, die seit Jahren mit Verlust arbeitende GM-Tochter endgültig wieder auf die Erfolgsspur zu bringen. Schon mit dem neuen Corsa erziele man höhere durchschnittliche Verkaufspreise als mit dem Vorgängermodell. Und auch mit dem völlig neu entwickelten Astra will Opel weg von Rabattkämpfen und hin zu besser ausgestatteten und damit entsprechend teureren Fahrzeugen.Die deutliche Markterholung in Westeuropa habe Opel geholfen, die mit dem Rückzug aus Russland wegfallenden Absatzmengen anderswo unterzubringen. Der bisher aus Korea bezogene Kompakt-Geländewagen Mokka werde in zunehmend steigenden Stückzahlen nun auch im spanischen Werk montiert.Nach dem Auslauf des Elektroautos Opel Ampera, das zur Reichweitenverlängerung einen zusätzlichen Benzinmotor als Generator an Bord hatte, wird es auch von Opel wieder ein Elektroauto geben. Opel wird dazu in die Regale der Mutter greifen, die gerade das Konzept-Elektroauto Bolt entwickelt. “Das E-Auto kommt zu gegebener Zeit sehr bald”, drückte sich Neumann etwas kryptisch aus. Wegen der hohen Investitionen für neue Technologien ist es für Neumann klar, dass in der Industrie nur die ganz Großen überleben können. Opel nutze das Potenzial im GM-Konzern.In den nächsten fünf bis zehn Jahren werde es in der Autoindustrie mehr Veränderung geben als in den 50 Jahren zuvor, zitierte Neumann GM-Konzernchefin Mary Barra, die auch nach Frankfurt zur Autoschau gekommen war. Das Thema Digitalisierung habe Opel mit der Verwendung des GM-Onstar-Systems schon angegangen. Mit den beiden US-Konzernen Google und Apple, aber auch mit anderen rede und arbeite man eng zusammen. Es gebe einen sehr regen Austausch über künftige Entwicklungen. Ob solche Überlegungen zum Bau eines gemeinsamen Autos führen könnten, ließ Neumann offen. “Ich schließe überhaupt keine Option aus”, so der Opel-Chef. Aber: “Es gibt ganz sicher Felder, die man besser in der Hand behalten sollte.”