Opel plant Verkauf von Teilen des Entwicklungszentrums

Bis zu 2 000 von rund 7 000 Mitarbeitern betroffen

Opel plant Verkauf von Teilen des Entwicklungszentrums

scd/dpa-afx Rüsselsheim – Der Autobauer Opel will bis zu 2 000 Mitarbeiter seines Rüsselsheimer Entwicklungszentrums an den französischen Ingenieurdienstleister Segula Technologies auslagern. Ziel sei eine strategische Partnerschaft mit dem Familienunternehmen, das bereits für die neue Opel-Mutter PSA tätig sei, teilte Opel am Mittwoch mit. Der Verkauf sei nötig, weil noch bestehende Aufträge des vormaligen amerikanischen Mutterkonzerns General Motors ausliefen, wie ein Sprecher erklärte.Opel will daher die künftige Auslastung ihres Entwicklungszentrums in Rüsselheim durch eine Partnerschaft mit dem Dienstleister Segula Technologies sichern. Die PSA-Tochter erklärte am Mittwoch, mit dem Unternehmen aus Nanterre nahe Paris werde über eine strategische Partnerschaft verhandelt. Der Vorschlag von Segula Technologies ziele darauf ab, einen europäischen Engineering-Campus in Rüsselsheim zu gründen. Dessen Aktivitäten sollten über die Automobilindustrie hinausgehen und auch Angebote für Branchen wie Bahn und Energie umfassen. Ein Umzug von Rüsselsheim weg ist laut einem Opel-Sprecher eindeutig ausgeschlossen.Bei einer Einigung wolle der Partner bis zu 2 000 Mitarbeiter des Entwicklungszentrums in Rüsselsheim übernehmen. Seit der Übernahme von Opel durch PSA Peugeot Citroën bangen die rund 7 000 Beschäftigten des Entwicklungszentrums um ihre Arbeitsplätze, weil die Franzosen die Arbeit neu organisieren.”Wir werden den Vorschlag dieser strategischen Partnerschaft nun im Detail mit unseren Sozialpartnern diskutieren”, erklärte Opel-Chef Michael Lohscheller. Zu einem konkreten Zeitplan wollte sich ein Opel-Sprecher auf Anfrage nicht äußern. Auch der Betriebsrat sei über die Pläne erst am Mittwoch informiert worden. Die nach dem Teilverkauf verbleibenden 5 000 Rüsselsheimer Beschäftigten in dem Entwicklungszentrum wären den Angaben zufolge weiterhin für den PSA-Konzern tätig.Als die Pläne einer Reorganisation des Entwicklungszentrums vor einigen Monaten bekannt geworden waren, hatte der Betriebsrat Bedenken geäußert: Die Arbeitnehmervertreter befürchten, dass bei einem Verkauf von Teilen des Entwicklungszentrums oder einer strategischen Partnerschaft die IG Metall und damit der Flächentarifvertrag umgangen werden könnte. Opel teilte nun mit, Segula Technologies wolle für die betroffenen Mitarbeiter den bis Juli 2023 vereinbarten Kündigungsschutz aufrechterhalten.Segula hat den Angaben zufolge derzeit 11 000 Mitarbeiter, davon 500 in Deutschland. Das Unternehmen ist auch in den Bereichen Energie, Bahn und Schifffahrt als Entwicklungs- und Ingenieurdienstleister tätig. Zudem arbeite man auch für hiesige Premiumhersteller im Automobilsektor.—– Wertberichtigt Seite 6