Optikkette Fielmann sieht wieder klarer

Erholung spürbar - Gewinneinbruch im Halbjahr

Optikkette Fielmann sieht wieder klarer

dpa-afx/Reuters Hamburg/Düsseldorf – Die Optikkette Fielmann traut sich angesichts der jüngsten Geschäftsbelebung eine Prognose für das laufende Jahr zu. Der Konzern geht jetzt für 2020 von einem Umsatz von mehr als 1,3 Mrd. Euro aus. Das wären mehr als 14 % weniger als ein Jahr zuvor. Der Gewinn vor Steuern soll bei mehr als 100 Mill. Euro liegen, wie der Konzern in Hamburg mitteilt. Das wäre ein Rückgang um mindestens rund 60 %. Voraussetzung sei aber, dass es wegen der Corona-Pandemie nicht erneut zu Geschäftsbeschränkungen kommt. Um die Liquidität zu sichern, tritt der Vorstand auf die Kostenbremse und verzichtet zudem wie der Aufsichtsrat auf 20 % seiner fixen Bezüge.Die Coronakrise und die damit verbundenen Filialschließungen hatten Fielmann schwer getroffen, im Mai und Juni erholte sich das Geschäft aber recht schnell.Im ersten Halbjahr sank der Umsatz nach vorläufigen Zahlen auf 611 Mill. Euro nach 758 Mill. im Vorjahreszeitraum. Der Gewinn vor Steuern schrumpfte von 128 Mill. auf 35 Mill. Euro. Nach einem Rückgang des Geschäfts im April um 70 % im Jahresvergleich wuchs der Umsatz im Juni wieder um 3 %. Fielmann verweist zudem auf “erhebliche Kosteneinsparungen” im zweiten Quartal. Trotzdem investiere das Unternehmen weiter in den Ausbau seiner digitalen Verkaufsplattformen.Die Analystenerwartungen wurden trotz der prognostizierten Rückgänge im Gesamtjahr übertroffen. Die Umsätze seien im zweiten Quartal weniger schlecht als erwartet ausgefallen, schreibt der Analyst Volker Bosse von der Baader Bank. Die strukturellen Wachstumsaussichten für das Unternehmen seien intakt. Der Experte Oliver Metzger von der Commerzbank ergänzt, Fielmann sei die Kehrtwende früher als gedacht gelungen.Die im SDax gelisteten Papiere zählten am Donnerstag zu den Favoriten und konnten im Tagesverlauf um mehr als 4 % zulegen. Damit durchbrachen die Anteilscheine die 50-Tage-Durchschnittslinie nach oben, die als Indikator für den mittelfristigen Trend gilt. Im März hatte das Management angekündigt, die Dividendenzahlung auszusetzen. Gleichwohl setzt die Kette ihre Expansion fort und will bis Ende des Jahres 80 Filialen neu eröffnen.