Optimismus von Fresenius infiziert Investoren

Gesundheitskonzern erhöht die Prognose - Vor allem Kabi floriert - Dialysetochter FMC kommt aus dem Tal

Optimismus von Fresenius infiziert Investoren

wb Frankfurt – War Fresenius ins alte Jahr noch schwach gestartet, so strotzt der Gesundheitskonzern nach einem starken Auftakt diesmal vor Zuversicht. Der Optimismus, der sich in einer Erhöhung der Prognose ausdrückt, hat die Investoren angesteckt. Die Aktie legte gestern zeitweise knapp 9 % zu und ging mit 4,1 % an der Dax-Spitze aus dem Handel am letzten Apriltag.”Wir haben das bislang stärkste Auftaktquartal erreicht, auch ohne Berücksichtigung günstiger Wechselkurseffekte”, sagte Vorstandschef Ulf Mark Schneider. Hierzu haben alle vier Sparten beigetragen, sagte er und strich Fresenius Kabi heraus. Er rechnet damit, dass sich die positive Entwicklung fortsetzt. Das Konzernergebnis soll nunmehr währungsbereinigt um 13 bis 16 % klettern. Die bisherige Prognose sah ein Wachstum von 9 bis 12 % vor. Fresenius erwarte weiter einen währungsbereinigten Umsatzanstieg von 7 bis 10 %. Die Kennziffer Nettofinanzschulden zu operativem Ergebnis (Ebitda) soll zum Dezember-Ultimo bei rund 3,0 liegen.Rice Powell, Chef der stark in Amerika tätigen Dialyse-Tochter Fresenius Medical Care (FMC), berichtet ebenfalls von einem guten Start, sieht aber keinen Anlass, die Ansage fürs Gesamtjahr zu erhöhen. FMC machen seit über zwei Jahren Kürzungen im US-Gesundheitssystem zu schaffen. Nun kommt sie wieder aus dem Tal. Die Aktie legte um 4,1 % zu. FMC mache Fortschritte im neuen Geschäftsfeld Versorgungsmanagement, das ausgebaut werde. Für 2015 geht FMC von einem Umsatzplus von 5 bis 7 % aus. Das Ergebnis des zweiten Dax-Konzerns der Gruppe soll 5 % zunehmen.Fresenius meldet per Ende März einen um 24 (währungsbereinigt 13) % gestiegenen Umsatz. Das organische Wachstum betrug 6 %, Akquisitionen trugen 8 % bei, Devestitionen minderten die Erlöse um 1 %. Das Ebitda stieg noch eine Tick stärker um 29 (bereinigt: 15) % auf 1,11 Mrd. Euro und das Ebit um 32 %. Das Zinsergebnis verschlechterte sich auf minus 165 Mill. Euro, womit die günstigeren Konditionen von den Zinsen auf neue Schulden aufgrund der 2014 getätigten Akquisitionen sowie Währungsumrechnungseffekten überkompensiert wurden.Unter den einzelnen Sparten steigerte Fresenius Kabi, spezialisiert auf intravenös zu verabreichende generische Arzneimittel, klinische Ernährung und Infusionstherapien, das Ebit um 28 %. Helios, nach der Übernahme von Rhön-Kliniken der größte Krankenhausbetreiber der Republik, um 29 %. In Nordamerika legte der Kabi-Umsatz um 24 % auf 473 Mill. Euro zu. Dieser Anstieg sei getrieben von den langsamer als erwartet zurückgehenden Lieferengpässen von Konkurrenten für intravenöse Arzneimittel.