Optimistisch in Atlanta, pessimistisch in Hongkong
lis Frankfurt – Die amerikanische Fluggesellschaft Delta Air Lines hat für das abgelaufene dritte Quartal einen Gewinnrückgang vermeldet. Dieser fiel mit minus 4 % auf rund 1,3 Mrd. Dollar beim Nettoergebnis allerdings geringer aus, als von Analysten erwartet worden war. Das Unternehmen aus Atlanta vermeldet pro Aktie ein Ergebnis von 1,70 Dollar, von Thomson/Reuters befragte Experten waren von 1,65 Dollar ausgegangen.Vielen Fluglinien in den USA – aber auch in Europa – setzt derzeit der wachsende Preisdruck stark zu. Die Durchschnittserlöse geben Quartal für Quartal nach, Grund sind die auf vielen Flugstrecken vorhandenen Überkapazitäten. Das Delta-Management kündigte an, auch künftig bei der Kapazitätsausweitung sehr vorsichtig ans Werk zu gehen. Trotz um 6,8 % rückläufiger Durchschnittserlöse ist von “ermutigenden Trends” die Rede, es bleibe aber noch viel zu tun, um das Ziel einer positiven Entwicklung dieser Erlöse zu erreichen. Im abgelaufenen Quartal wurde das Angebot um 1,5 % ausgebaut, zwischen Oktober und Dezember soll 1 % dazu kommen. In dieser Größenordnung soll auch das Wachstum 2017 liegen, kündigte CEO Ed Bastian an. Bei den Erlösen wird im Schlussquartal mit einem Minus von 3 bis 5 % gerechnet.Deutlich pessimistischer für die kommenden Monate als der US-Wettbewerber ist Cathay Pacific. Das Management geht davon aus, dass sich die Fluglinie aus Hongkong in der laufenden zweiten Hälfte des Geschäftsjahres schwächer entwickeln wird als in den ersten sechs Monaten. In den ersten beiden Quartalen war das Nettoergebnis allerdings bereits um 82 % eingebrochen. Den Carrier belastet, dass immer mehr chinesische Fluglinien Direktverbindungen nach Europa und in die USA anbieten. Dazu kommt die Konkurrenz durch die Gesellschaften aus den Golfstaaten. Es herrsche “starker Preisdruck”, teilte das Unternehmen mit. Analysten erwarten nun, dass Cathay Pacific in der zweiten Jahreshälfte und im kommenden Jahr Verluste einfliegen wird.Die Hiobsbotschaften aus Hongkong belasteten am Donnerstag die Lufthansa-Aktie, die in den vergangenen Tagen deutlich zugelegt hatte. In einem schwachen Umfeld verlor das Papier bis zum Abend über 3 % auf 9,89 Euro und war einer der schwächsten Dax-Werte.