Osram hofft auf die USA und China

181 Mill. Euro für Käufe - Weniger Geld für Vorstand

Osram hofft auf die USA und China

jh München – Der Vorstand von Osram hofft auf eine Belebung des Geschäfts in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres (30. September). Im nun veröffentlichen Geschäftsbericht heißt es: “Dann liegen die Auswirkungen von WLTP hinter uns.” Das neue Abgastestverfahren WLTP bremst die Autoindustrie, mit der Osram etwa die Hälfte des Konzernumsatzes erzielt. Außerdem sollte vom nächsten Frühjahr an der Lichtmarkt in den USA von den jüngsten Zuwächsen im Gewerbebau profitieren “und in China möglicherweise eine stärkere Dynamik sichtbar werden”. Dort würden wahrscheinlich staatliche Programme die Konjunktur beleben.Der Münchner Lichttechnikkonzern erwartet für 2018/19 einen stagnierenden bis bestenfalls um 3 % wachsenden Umsatz. Die Marge des bereinigten operativen Ergebnisses (Ebitda) fällt laut Prognose auf 12 bis 14 (i. V. 14,7) %. Die schwache Geschäftsentwicklung drückte den Aktienkurs vom Höchststand zu Beginn dieses Jahres auf weniger als die Hälfte. Erst Spekulationen über eine Übernahme von Osram haben dem Kurs Ende November Schwung gegeben. Der Vorstandsvorsitzende Olaf Berlien kommentierte die Gerüchte mit den Worten: “Dazu gibt es erst mal nichts zu sagen.”Der deutliche Ergebnisrückgang im vergangenen Geschäftsjahr wirkte sich auf die Vergütung des Vorstands aus. Zusammen erhielten die drei Mitglieder 5,2 Mill. Euro nach 7,8 Mill. Euro im Jahr zuvor. Der Anteil für Berlien verringerte sich auf 2,2 (3,3) Mill. Euro, Ingo Bank und Stefan Kampmann bekamen jeweils knapp 1,5 (2,2 und 2,3) Mill. Euro.Für Akquisitionen hat Osram 2017/18 insgesamt 181 Mill. Euro ausgegeben, wie es im Geschäftsbericht heißt. Die größten Käufe waren für einen Preis von 26 Mill. Euro BAG Electronics in Arnsberg (Sauerland) sowie zwei Unternehmen in den USA: Fluence Bioengineering für einen vorläufigen Kaufpreis von 63 Mill. Euro und Vixar für 68 Mill. Euro. Zudem investierte Osram 10 Mill. Euro in Beteiligungen, unter anderem an jungen Unternehmen.In das Gemeinschaftsunternehmen mit Continental hat Osram 182 Mill. Euro eingebracht. Der Betrag enthält Vermögenswerte und Schulden sowie an Conti eine “Einmalzahlung für Kontroll- und Namensrechte” von 38 Mill. Euro. Osram und Conti sind mit jeweils 50 % beteiligt. Osram beherrscht dank Sonderstimmrechten die seit Juli 2018 tätige Gesellschaft. Als Firmenwert werden 128 Mill. Euro angegeben.