Der 2001 in Portugal gegründete und inzwischen in Boston ansässige Softwareentwickler Outsystems hat bei seiner jüngsten Finanzierungsrunde 150 Mill. Dollar eingesammelt. Damit wird das Unternehmen nach eigenen Angaben mit insgesamt 9,5 Mrd. Dollar bewertet. Zu den Geldgebern gehören Abdiel Capital, Tiger Global, die neu hinzugekommen sind, sowie Goldman Sachs, KKR, Guidepost Growth Equity und Armilar Venture, die schon 2018 rund 360 Mill. Dollar beigesteuert haben.

„Im Moment haben wir keine konkreten Pläne für einen Börsengang“, sagte Outsystems-Finanzvorstand Tim MacCarrick der Börsen-Zeitung. Zu Umsatz und Gewinn des Unternehmens wollte er keine Auskunft geben, betonte aber, man wachse. Laut Analysehaus Gartner gehört Outsystems zu den marktführenden Anbietern für moderne Plattformen zur Anwendungsentwicklung. Als wichtigste Wettbewerber gelten Mendix, Kony, Salesforce und Microsoft. Outsystems automatisiert das Schreiben von Codes durch Softwareingenieure teilweise. Damit sollen Unternehmen in die Lage versetzt werden, ihre Software selbst schneller für die eigenen Anforderungen weiterzuentwickeln.

Mit der Bewertung dürfte Outsystems das zweitgrößte kontinentaleuropäische Start-up hinter dem rumänisch-amerikanischen Software-Roboterentwickler Uipath sein. Das Geld aus der Finanzierungsrunde soll für Investitionen in Forschung und Entwicklung verwendet werden. „Entwickler sind heute eine knappe Ressource in Unternehmen, und die Komplexität der traditionellen Softwareentwicklung verschärft die Herausforderungen, mit denen die meisten Unternehmen konfrontiert sind, wenn sie ihre digitale Transformationsagenda angehen“, erklärte Paulo Rosado, der gebürtig aus Portugal stammende CEO und Gründer von Outsystems. „Indem wir die Art und Weise, wie Software entwickelt wird, grundlegend verändern, ermöglicht Outsystems es jeder Organisation, mit den Entwicklern, die sie bereits hat, zu konkurrieren, zu innovieren und zu wachsen. Outsystems hat Kunden in 87 Ländern und mehr als 1300 Mitarbeiter weltweit – die meisten davon in Portugal – und Allianzen mit 350 Partnern wie AWS, Deloitte und Infosys.